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Der erste Sonntag im Monat

ist in der Regel unser Amnesty-Sonntag

Seit fast 20 Jahren engagiert sich die Ev. Patmos-Gemeinde für Menschenrechte. Sie verkauft zum Portopreis Briefpäckchen für jeweils drei gewaltlose politische Gefangene.

Täglich werden Menschen weltweit festgenommen, bedroht, gefoltert, getötet. Weil sie ihre Meinung sagen, sich für die Menschenrechte in ihrem Land einsetzen oder mit friedlichen Mitteln ihre Regierung kritisieren. Gewaltlose politische Gefangene verschwinden oft für Jahre hinter Gittern - ohne faires Gerichtsverfahren und unter unterschiedlich schwierigen Haftbedingungen. Die Gefahr, dass sie vergessen werden, ist groß. Darum brauchen sie unseren Schutz, unsere Solidarität, unseren Einsatz!

Aus diesem Grund startet Amnesty International sogenannte "Briefe gegen das Vergessen". Sie geben den Gefangenen Hoffnung und zeigen den Verantwortlichen, dass die Gefangenen nicht in Vergessenheit geraten sind. Die "Briefe gegen das Vergessen" wirken durch ihre enorme Anzahl.

Eines unserer Gemeindemitglieder sucht über das Internet aktuelle Fälle von Gefangenen aus, an die erinnert werden sollen. Informiert wird über die aktuelle Situation und gibt die Möglichkeit dem Fall entsprechend, einen Brief als PDF-Format in Deutsch und/oder in Englisch herunterzuladen.

Auf der AI-Website wird die Adresse mitgeteilt, an die der Brief geschrieben und gleichzeitig die Adresse, an die die Kopie des Briefes versendet werden soll. So sind für die ausgewählte Person zwei Briefe zu verschicken.

Bei drei Gefangen sind in einem "Briefpäckchen" somit 6 Briefe versandfertig zusammengestellt, die nur noch unterschrieben werden müssen.

Pro Sonntag stehen etwa 24 "Briefpäckchen" zum Portopreis zum Verkauf.

Im Gottesdienst werden die ausgewählten Gefangen vorgestellt und sie in die Fürbitte mit eingeschlossen. So wirken die Gebete zusammen mit dem Handeln in der Welt.

Wer mehr erfahren möchte, kann auf der Website von Amnesty International auch weitere Aktionen recherchieren.

Amnesty-Sonntag, 2.07.2023 :: Briefe gegen das Vergessen
Amnesty International Mitgliederversammlung Mai 2023 in Hamburg. Bild: Dag von Bor
Einmal im Monat werden die vorbereiteten Brief die Gefangenen des Monats ausgedruckt und zum Portopreis verkauft. Die Erwerber:innen brauchen nur noch ihre Absender einzutragen und unterschreiben. Dann können die Briefe in den Briefkasten.

Im Gottesdienst am 2. Juli 2023 sind es diese Gefangenen:

Kambodscha: Chhim Sithar

Die Gewerkschaftsvorsitzende Chhim Sithar wurde am 25. Mai 2023 zu zwei Jahren Haft verurteilt. Ein Gericht in Phnom Penh befand sie der "Anstiftung zu einem Verbrechen oder zur Störung der sozialen Sicherheit" gemäß Paragraf 494 und 495 des Strafgesetzbuchs für schuldig. Acht weitere Gewerkschaftsmitglieder erhielten Haftstrafen zwischen ein und eineinhalb Jahren. Chhim Sithar befindet sich seit dem 26. November 2022 in Haft. Sie und acht weitere Gewerkschafter*innen wurden nur deshalb strafrechtlich verfolgt, weil sie ihre Grundrechte auf Meinungs-, Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit wahrgenommen haben. Chhim Sithar ist die Vorsitzende der Gewerkschaft der Khmer-Beschäftigten (Labor Rights Supported Union of Khmer Employees, LRSU) des Casino- und Hotelkomplexes NagaWorld in der Hauptstadt Phnom Penh. Deren Mitglieder befinden sich nach Massenentlassungen seit Dezember 2021 im Streik. Gib der Gefangenen Hoffnung, schreib einen Brief ...

Venezuela: Javier Tarazona

Javier Tarazona, Leiter der venezolanischen NGO FundaREDES, wird seit fast zwei Jahren willkürlich in Haft gehalten. Er hatte am 2. Juli 2021 versucht, bei der Generalstaatsanwaltschaft in der Stadt Coro Schikanen durch Sicherheitskräfte anzuzeigen. Dabei wurde er willkürlich festgenommen und anschließend wegen Aufstachelung zu Hass, Verrat und "Terrorismus" angeklagt. Nach über fünf Monaten Verzögerungen fand die Vorverhandlung seines Gerichtsverfahrens am 16. Dezember 2021 statt. Javier Tarazona ist ein gewaltloser politischer Gefangener, der nur wegen seiner Menschenrechtsarbeit inhaftiert ist. Er muss umgehend und bedingungslos freigelassen werden. Solange er noch in Haft gehalten wird, muss er dringend Zugang zu medizinischer Behandlung erhalten, da sich sein Gesundheitszustand stark verschlechtert hat. Gib dem Gefangenen Hoffnung, schreib einen Brief ...

Türkei: Samstagsmütter

Seit 1995 kamen die sogenannten Samstagsmütter Woche für Woche auf dem Galatasaray-Platz in Istanbul zusammen und forderten Gerechtigkeit für ihre "verschwundenen" Angehörigen. Als die Mahnwache am 25. August 2018 zum 700. Mal stattfand, löste die Polizei den mehrheitlich von Frauen organisierten friedlichen Protest mit Tränengas, Plastikgeschossen und Wasserwerfern auf. Seitdem verhindern die türkischen Behörden die Versammlungen der Gruppe, deren Mitglieder teilweise über 80 Jahre alt sind, obwohl diese immer friedlich waren und nie zu Gewalt aufriefen. Eine der Samstagsmütter, Maside Ocak, deren Bruder in den 1990er Jahren dem Verschwindenlassen zum Opfer gefallen ist, ging juristisch gegen das Verbot der 700. Versammlung im August 2018 vor. Am 23. Februar 2023 wurde ein Urteil des Verfassungsgerichts veröffentlicht, das feststellte, dass Maside Ocaks Recht auf friedliche Versammlung verletzt worden sei, und das die Behörden anwies, sicherzustellen, dass "die Verletzung des Rechts in Zukunft verhindert wird". Leider haben sich die türkischen Behörden nicht an die Entscheidung vom 23. Februar 2023 gehalten. Die Menschenrechtsverteidiger*innen, die sich seit dem 8. April 2023 wieder auf dem Galatasaray-Platz versammeln, wurden wiederholt festgenommen und/oder vertrieben. Gib den Gefangenen Hoffnung, schreib einen Brief ... 

Internationaler Tag für die Freiheit politischer Gefangener

Die Andacht zum Nachhören | Zum Nachlesen & Download verlinkt ...

60 Jahre Amnesty International

"... dass Gott das Seufzen der Gefangenn höre."

Letzte Änderung am: 09.08.2023