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RSSPrint

60 Jahre Ev. Patmos-Gemeinde

Ein Festwochenende vom 20. bis 22. Oktober 2023

Die Collage ist zusammengestellt mit Bildern aus der Predigtreihe, die zum 40jährigen Jubiläum stattfand. Die Originalbilder sind von Fritz-Eberhard Kirsch, Foto Berlin.

Am 20. Oktober 1963 wurde die vom Architekten Peter Lehrecke im Stil der Neuen Sachlichkeit gebaute Patmos-Kirche mit Gemeindezentrum eingeweiht.

In diesem Jahr feiert die Evangelische Patmos-Gemeinde ihr 60jähriges Jubiläum, zu dem wir Sie herzlich einladen.

Sonntag, 22.10.2023 :: 17.00 Uhr Festgottesdienst
Christoph Markschies auf der Franfurter Buchmesse 2017. Bild: Wikipedia Userin Heike Huslage-Koch
Wir feiern einen Gottesdienst zum Jubiläum. +++ Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Markschies hält die Festpredigt.Im Anschluss an den Gottesdienst laden wir zum Empfang in den Gemeindesaal.

"Gottes Haus in Steglitz - die Patmos-Gemeinde"
1. Könige 8, 26-30

20. Sonntag nach Trinitatis

Festgottesdienst zum 60jährigen Jubiläum mit Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christoph Markschies und Pfarrerin Franziska Matzdorf.

Mit Patmos-Chor.

Am 20. Oktober 1963 wurde die vom Architekten Peter Lehrecke entworfene Patmos-Kirche eingeweiht. In diesem Jahr feiern wir den 60. Geburtstag der Ev. Patmos-Gemeinde und laden Sie ein, mit uns zu feiern.

Im Anschluss an den Gottesdienst sind Sie zu einem Empfang und zum Austausch in den Gemeindesaal eingeladen.

Ein Büchertisch mit Büchern aus diesem Jahrzehnt, mit Ereignissen und Autor:innen, die in dieser Dekade geboren oder gestorben sind, begleitet das Jubiläumswochenende.

EKBO Terminankündigung

Freitag, 20. Oktober 2023 :: 18 Uhr :: "Patmos-Revue"
La Vita Ensemble - nach der Generalprobe. Bild jh
Ein musikalischer Abend mit Texten und Bildern aus 60 Jahren Patmos-Gemeinde. Gabriele Wuttig-Perkowski und Franziska Matzdorf führen durch den Abend. Es spielt das Musikerinnen-Trio 'La Vita Ensemble".

Am Tag der Einweihung der Patmos-Kirche vor 60 Jahren laden wir zum Konzert mit dem La Vita Ensemble ein. Daneben blicken wir in Texten und Bildern auf 60 Jahre Patmos-Gemeinde zurück.

Texte: Gabriele Wuttig-Perkowski und Franziska Matzdorf

Musik: Es erklingen Werke für Cello, Bratsche und Flöte & Orgel.

  • 'Liebesgruß' von Edward Elgar (1857-1934) | Orgel & Cello
  • 'Por una Cabeza' von Carlos Gardel (1890-1935) | Orgel & Bratsche
  • 'Air' von Johann Sebastian Bach (1685-1750) | Orgel & Flöte
  • 'Without love, we have nothing' von Joseph Martin (1959) | Orgel & Cello
  • 'Arioso' von Johann Sebastian Bach (1685-1750) | Flöte - Bratsche - Cello - Orgel
  • 'Trio B-Dur, D 471 no. 1 Allegro' von Franz Schubert (1797-1828) | Flöte - Bratsche - Cello

 

Es spielt das La Vita Ensemble *)
Miran Park - Bratsche
Minsil Hong - Querflöte
Hyoeun Yim - Cello

*) La Vita - auf italienisch das Leben - ist ein Ensemble zusammengesetzt aus jungen professionellen Musikerinnen in Berlin. Das Ensemble kam zusammen, um gemeinsam Freude an Musik zu haben bzw. sie auch zu teilen

 

EKBO Terminankündigung | Die Generalprobe hat uns ein paar Bilder beschert:

Büchertisch zum Jubiläumswochenende
Buüchertisch Beispiel zum Gedenktagsonntag am 25. Januar | Befreiung des KZ Auschwitz. Bild: jh
Passend zum Jahrzehnt der Einweihung haben wir zum Jubiläumswochenende einen besonderen Büchertisch gestaltet und Literatur zusammengestellt, die die historischen und politischen Ereignisse der 60er Jahre aufnehmen.

1963 ist das Jahr der Einweihung der Patmos-Kirche. Im gleichen Jahr, am 26. Juni, besuchte John F. Kennedy zum 15. Jahrestag der Berliner Luftbrücke Berlin. Am 28. August 1963 hält Martin Luther King seine berühmt gewordene Rede I have a dream. Die 60er Jahre – ein wichtiges Jahrzehnt für unsere Gemeinde, aber auch für die Weltgeschichte.

Passend zum Jahrzehnt der Einweihung haben wir zum Jubiläumswochenende einen besonderen Büchertisch gestaltet und Literatur zusammengestellt, die die historischen und politischen Ereignisse der 60er Jahre aufnehmen.

Sie finden eine Auswahl dieser Bücher bereits im virtuellen Buchregal. Sie werden Bücher aus den folgenden Kategorien finden, die Sie wie immer gerne mitnehmen, lesen und weitergeben können. Viel Vergnügen!

  • Autor:in geboren in den 1960ern
  • Autor:in gestorben in den 1960ern
  • Buch ist in den 1960ern Jahren erschienen
  • Geschichte spielt in den 1960ern
  • Politisches & gesellschaftliches Ereignis 1963
  • Verfilmung war beispielsweise in den 1960ern ein "Straßenfeger"

Kommen Sie vorbei und lassen Sie sich von der Literatur inspirieren!

Ein Blick zurück

Der Architekt Prof. Dr. Peter Lehrecke zu 40 Jahre Patmos
Einweihungsgottesdienst mit Ersatzorgel. Bild: Foto Berlin. Fritz-Eberhard Kirsch
Auszug aus der Predigt vom 4. Mai 2003 +++ Das Neue Bauen sah sich verpflichtet mit neuzeitlichen Baumaterialien und Pro­duktionsmethoden zu bauen. Dazu musste die Bauaufgabe mit den Bedürfnissen des Nutzers, d.h. der Funktion, optimal von Grund auf erforscht und verstanden werden. Aufgrund dieser Einsicht und Entscheidung hat der Architekt versucht, die Elemente des Gottesdienstes gleichgewichtig einander zuzuordnen.

Diese Kirche stammt noch aus der Zeit vor den berühmt-berüchtigten 68iger Jah­ren, mit denen eine gewisse Restauration einsetzte. Wir haben die Kirche konzi­piert und gebaut in den Jahren nach dem Kriege, wo wir noch glaubten bei der Stunde '0' anzufangen, einer ganz neuen Zukunft entgegen gehend. Natürlich war der Glaube an die Stunde '0' weitgehend eine Illusion.

Es gab eine Menge Struktu­ren, die wie Wurzelwerk nur verborgen waren und doch plötzlich wieder Triebe bekamen, wie zum Beispiel Neckermann, nur um eines von vielen zu nennen, die dann aber schließlich zur Voraussetzung für das Wirtschaftswunder wurden. Oder die Strukturen an den Universitäten, die sich als verknöchert und autoritär entpuppten. Auch die kirchlichen alten Strukturen feierten ihre Wiederauferste­hung, steigerten sie sogar noch. Selbst Berlin bekam einen evangelischen Bi­schof, zum Leidwesen mancher nachdenklicher Theologen.

[...]

Ich erwähnte als zweites den Neuanfang in der Architektur. Um die alten Werte nach außen hin zu bewahren, die der Nationalsozialismus weitgehend für sich verwendete, bestimmte er, dass es keine anderen Stile als den Heimatstil oder für repräsentative Bauten einen abgespeckten Klassizismus geben dürfe.

Als der Zwang wegfiel, lernten wir mit Begeisterung das Neue Bauen kennen. Es gab Ant­wort auf die veränderte technische und industrielle Bauproduktion und ihre Mög­lichkeiten, sowie die Einsicht, dass die mit den herkömmlichen formalen Ele­menten vermittelten Werte durch die rapiden geistigen und sozialen Veränderun­gen in Frage gestellt waren: Beispiel: Gotische Fassaden für Bahnhöfe.

Das Neue Bauen sah sich verpflichtet mit neuzeitlichen Baumaterialien und Pro­duktionsmethoden zu bauen. Dazu musste die Bauaufgabe mit den Bedürfnissen des Nutzers, d.h. der Funktion, optimal von Grund auf erforscht und verstanden werden. Es sollte nicht versucht werden, Wertvorstellung durch das Zitieren tra­ditioneller Formen zu vermitteln, weil deren Gültigkeit angezweifelt wurde.

Ich habe soweit ausgeholt, um verständlich zu machen, weshalb wir vor nunmehr 40 Jahren die Patmoskirche so gebaut haben.

Bei Bartning, dem bekanntesten evangelischen Kirchenbauer vor und nach dem Kriege, hieß es noch: Die Liturgie ist die Bauherrin. Wir haben eher gemeint, die sich versammelnde Gemeinde ist es.

Aufgrund dieser Einsicht und Entscheidung habe ich versucht, die Elemente des Gottesdienstes gleichgewichtig einander zuzuordnen.

Blick auf Altar. Quasimodogeniti. Bild jhDer Altar ist wichtig, aber nicht überwichtig. Deshalb steht er nicht in der Raumachse. Er ist als Tisch ausgebildet, da wir in der Evangelischen Kirche aufgrund unseres biblischen Ver­ständnisses das Opfer im Gottesdienst nicht kennen, auch nicht als symbolische Handlung. Der Altartisch steht von der Wand abgerückt. Es gibt keine Apsis oder eine besondere Altarrückwand, die den Blick auf sich ziehen und auf ein jensei­tiges Ziel in der Ferne lenken würde. Dieses Ziel liegt in der Mitte.“ Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen." Von daher gesehen ist es auch sinnfällig, wenn der Pfarrer hinter dem Altar zur Gemeinde gekehrt steht und nicht wieder durch die andere Ausrichtung die Mitte des Gottesdienstes nach außen drängt. Schon Martin Luther sagte, der Pfarrer sollte hinter dem Altar stehen, wie es zweifellos Christus im Abendmahl getan hätte. Aber Luther erkannte darin eine Überforderung seiner Zeitgenossen und sagte, "das harre seiner Zeit". Natürlich ist die Stellung hinter dem Altartisch mit einem Kreuz darauf schwer zu machen. Aber wenn diese Entscheidung als wichtig angesehen wird, lässt sich für das Kreuz eine andere Lösung finden.

Ich weiß, die Gerichtetheit in die Mitte fällt uns nicht immer leicht, weil das reli­giöse Gefühl mit dem Heiligen lieber auf Distanz geht. Aber wird es damit für uns nicht weniger heilig? „Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid?“ (1.Kor.3.16).

Taufbecken im Raum. Bild: Michael BuschDie Taufe bringt die Aufnahme in die Gemeinde mit sich. Deshalb steht das Tauf­becken nicht außerhalb für einen individuellen Vollzug der Taufe, sondern in der Gemeinde als eines der gottesdienstlichen Elemente.

Die Kanzel ist eher wie ein Lesepult ausgebildet und nur so hoch, wie es die Hör­barkeit und Sichtbarkeit erfordern. Vom reformatorischen Verständnis her könn­te sie eine besondere hervorhebende Gestaltung beanspruchen, trotzdem haben wir darauf verzichtet, um dem Wort Gottes nicht einen untergeschobenen äußerlichen Nachdruck zu verleihen. Es soll durch sich selbst und die Kraft des Hei­ligen Geistes wirken. Ich hatte vor Patmos den Betsaal für die Evangelische Brü­dergemeine in Neukölln fertig gestellt. Dort predigt der Pfarrer als einer der Brüder und Ältesten, indem er hinter einem Predigtpult sitzend die Schrift auslegt. Man will wohl vermeiden. dass falsche Autorität den Inhalt ersetzt.

Die Musik, d.h. Orgel, Chor, Instrumente gehören unmittelbar zum Lobpreis der versammelten Gemeinde dazu. Sie wurden deshalb nicht in einem rückwärtigen abgegrenzten Bereich angeordnet, sondern gleichwertig mit den anderen gottes­dienstlichen Elementen am Altartisch im Angesicht der Gemeinde. Das kann von den Musizierenden als Belastung empfunden werden, aber eben auch als Gewinn. Letzteres hoffe ich.

Der niedrigere Umgang, der einem Seitenschiff ähnelt, dient der Erschließung des eigentlichen Kirchenraumes. Es ist wichtig, dass er den quadratischen Innen­raum allseitig umgibt. Dadurch betont er die erwähnte Konzentration auf die Mitte. Deshalb stört auch eine Unterbrechung des umlaufenden Raumes durch dort evtl. abgestellte Stühle. Wir hatten uns vorgestellt, den umlaufenden Gang mit Farbfenstern zu verglasen anstelle des jetzigen weißen Ornamentglases. Es existierte ein Probefenster von dem Berliner Künstler Ruckhaberle, der die Ge­staltung mit Motiven aus der Offenbarung vorsah, die daran ja reich ist. Leider ist daraus nichts geworden und jetzt sind die finanziellen Mittel, wie wir wis­sen, mehr als gering geworden. Wir stellten uns die farbige Verglasung immer sehr wirkungsvoll und für die Gesamtwirkung des Raumes notwendig vor, nicht im zentralen Bereich, sondern eben in dem umgebenden Gang, im Sinne Goethes, der sagte, die Kunst verstände zu begleiten, nicht zu leiten. Für die Leitung ist das Wort Gottes zuständig.

Die Elemente des Gottesdienstes, die gleichgewichtig einander zugeordnet sind, können Sie virtuell erfahren. Schauen Sie in der 'Digitalen Kirche' rein. Sie finden dort die Elemente auch beschrieben.

Letzte Änderung am: 14.11.2023