Zur Hauptnavigation springen Zur Suche springen Zum Inhalt springen
RSSPrint

"Atempause unter freiem Himmel"

Liturgischer Ausflug zu Himmelfahrt

Liebe Freundinnen und Freunde von Patmos, liebe Nachbarinnen und Nachbarn,

Himmelfahrt ist ein Fest, das mit unserem heutigen Weltbild schlecht zusammenpasst. Was heißt es, dass Jesus in den Himmel gefahren ist? Auf der anderen Seite ist es ein Festtag, der gern im Grünen verbracht wird – unter freiem Himmel in der Natur.

Wir laden Euch und Sie ein, an diesem Tag einen Ausflug zu machen und der Himmelfahrt Jesu auf die Spur zu kommen. Nehmt einen gut gefüllten Rucksack oder eine Tasche mit, nicht zu schwer. Macht euch auf den Weg hinaus in die Natur zu einer Wiese, in den Wald oder auch in einen schönen Garten. Wichtig ist, dass ihr dort ungestört sein könnt. Macht euch auf den Weg mit den Kindern in der Familie, mit Menschen, die mit euch gemeinsam feiern mögen oder auch allein. Draußen ist es gut möglich, Abstand zu halten. Und der Hund kann auch mit.

Was ihr braucht:

  • Ein Kissen oder eine Decke zum Drauflegen oder Sitzen
  • und/oder eine Picknickdecke
  • Etwas zu trinken und zu essen
  • Ein Licht – z. B. eine Kerze in einem Glas
  • Der Altar am Zielort kann mit Naturmaterialien geschmückt werden, die dort zu finden sind: Stöckefür ein Kreuz; Zweige, Blumen oder Gräser als Schmuck ...

 

Nach der Andacht bitte alles wieder der Natur zurück zu geben, und keine Abfälle liegenlassen.

Ankommen an einem Platz, den ihr vorher ausgewählt habt, oder der euch beim Spazierengehen gefällt. Den Altar vorbereiten, wie es für euch passt. Für sich selbst einen Platz suchen, wo ihr gern sitzen oder vielleicht auch liegen mögt. Einen Tisch decken, an dem ihr euch nachher mit dem Guten, was ihr mitgebracht habt, stärken könnt. Die Texte könnt ihr laut für alle oder leise für euch selbst lesen. Wenn ihr mögt, beginnt mit einem Lied –gesungen oder gesummt oder auch nur im Kopf zu hören:

 

SiJu 116 Nun kommt das große Blühen
nach Melodie EG 501 Wie lieblich ist der Maien

1. Nun kommt das große Blühen, die schöne Freudenzeit;
der Sommer will einziehen, und Gras und Saat gedeiht.
Es weckt die liebe Sonne, was winters schien verlorn,
in Wärme Lust und Wonne wird alles neu geborn.

2. Die bunten Blumenwiesen, der Äcker weiter Raum;
der Kräuter fröhlich Sprießen, des Waldes Busch und Baum,
sie solln uns alle künden, wie Gottes Güte nährt,
dass wir die Gnade finden, die durch das Jahr hin währt.

3. Man hört die Vögel singen in mannigfachem Klang;
soll unser Mund nicht klingen zu Gottes Lobgesang?
O Seele, Gott zu ehren, stimm an dein Freudenlied;
dank ihm, der uns will nähren und gnädig auf uns sieht.

 

Eröffnung –
nach Oosterhuis

Dort im Himmel, unser Vater,
einem Himmel, der zu hoch ist –
warum bist du nicht auf Erden,
hier jetzt, Gott in Menschen, Frieden.

Bist du, Gott, nicht imstande,
Böses zu verhindern?
Warum gibst du uns die Freiheit
einander zu schaden
uns mit Misstrauen zu begegnen.

Reiß die Wolken auf – komm uns befreien!

Senke Kraft in unsre Hände
deinen Geist in unsre Herzen
dass wir lieben lernen können
unsren Nächsten, Freund und Fremden.

Reiß die Wolken auf – komm uns befreien!

Dass wir uns Gesetze geben,
um den Hunger zu verbannen,
dass wir goldne Pläne schmieden
alles Leiden zu verbannen.

Reiß die Wolken auf – komm uns befreien!

Gebet mit unseren Sinnen:

Schau dich aufmerksam um, was du in der Umgebung siehst.
Atme tief ein – spüre die Luft in dir und wie sie wieder aus dir herausströmt
Blick in den Himmel und spüre die Weite,
die über dich hinaus geht.
Schließ die Augen und höre auf die Geräusche in der Nähe und Ferne.
Achte auf deinen Atem.
Nimm dir Zeit, deine Gedanken vor Gott zu bringen –
alles, was du in dir trägst aus der vergangenen Woche:
Die Ungeduld und den Ärger
Die Angst und die Ungewissheit
Die Freude und die Dankbarkeit
Werde still vor Gott.

Stille

Gesprochen, gesungen oder gesummt:

Bericht von der Himmelfahrt

nach Apostelgeschichte 1, 7 – 12

In jenen Tagen sagte Jesus zu seinen Jüngern:
Es kommt euch nicht zu, Tag und Stunde zu kennen,
die der Vater in seiner Macht bestimmt hat.
Ihr aber sollt Kraft empfangen
vom Heiligen Geist, der über euch kommt,
um meine Zeugen zu sein in dieser Stadt
und bis an die Grenzen der Erde.

Nach diesen Worten wurde Jesus
vor ihren Augen empor gehoben
und eine Wolke entzog ihn ihren Blicken.
Während sie ihm gespannt nachstarrten,
standen da auf einmal zwei Männer,
in Weiß gekleidet,
die sagten: Was steht ihr da und schaut zum Himmel?
Dieser Jesus,
der von euch weggenommen wurde
in den Himmel,
er wird auf dieselbe Weise zurückkehren,
wie ihr ihn habt zum Himmel gehen sehen.
Dann stiegen sie vom Berg herunter
und kehrten zurück in die Stadt.

Die Jünger sind wieder vom Berg heruntergestiegen.
Berge sind in der Bibel Orte der Begegnung mit Gott.
Jesus ist mit seinen Freunden dorthin gegangen,
hat sich verabschiedet und ihnen einen Auftrag gegeben.
Dann ist er vor ihren Augen verschwunden.
Die Jünger schauen ihm hinterher.
Aber so sehr sie sich auch anstrengen,
sie können ihn nicht mehr entdecken.
Er ist ihren Augen entzogen –
durch eine Wolke, heißt es in der Apostelgeschichte.

Hebe deine Augen auf in den Himmel – zu den Wolken.
Vielleicht siehst du einen Vogel,
etwas, woran du dein Auge heften kannst.
Wie weit kannst du ihn mit deinen Augen verfolgen?
Weißt du, wo er hinfliegt?


Die weiß gekleideten Männer treten vor die Freunde Jesu
und wenden ihren Blick.
Sie erinnern die Männer daran,
dass Jesus für uns im Himmel nicht zu finden ist.
Sie verkünden: Jesus wird wiederkommen
zu uns auf die Erde, an unseren Ort.
Dort werden wir ihn finden.

Nun hole deinen Blick zurück – aus der Ferne des Himmels in deine Nähe.
Was siehst du, wenn du zum Boden schaust
wenn du dich umblickst?
Was hörst du?


Zeit nehmen zum Schauen und Hören.
Erinnerst du dich an die Zusage und den Auftrag,
den Jesus seinen Jüngern gegeben hat,
bevor er in den Himmel aufgehoben wurde?


„Ihr aber sollt Kraft empfangen
vom Heiligen Geist, der über euch kommt,
um meine Zeugen zu sein in dieser Stadt
und bis an die Grenzen der Erde.“

Zeuge Jesu sein: Was beeindruckt dich an Jesus am meisten?

Zeit für eigene Gedanken

Findet das in deinem Leben Platz?
Kannst du das tun?
Traust du dir das zu?
Was hindert dich?


Zeit für eigene Gedanken

Hast du schon einmal erlebt,
dass dir etwas gelingt, wo du nicht sicher warst, ob du das schaffst?
Etwas, was du dir selbst nicht zugetraut hast?
Ein schönes Bild
Eine schwere Übung im Sport
Einen Weg, der sehr weit ist
oder gar eine Prüfung?

Vielleicht nennst du deinen Erfolg
Glück oder Fleiß, Können oder Ausdauer.
Aber manchmal kann ich nicht erklären,
warum etwas gelingt,
woher die Kraft kommt,
die ich mir vorher nicht zugetraut habe.

Die Jünger mussten lernen:
Jesus ist nicht mehr da.
Sie sind getrennt von ihm
müssen allein zurecht kommen
ihren Weg weiter gehen.
Himmelfahrt heißt Abschied, Trennung,
selbstständig werden,
für die, die zurück bleiben.
Und doch sind sie nicht verlassen,
nicht allein gelassen,
sondern haben die Zusage:

„Ihr aber sollt Kraft empfangen
vom Heiligen Geist, der über euch kommt.“

Ich muss nicht alles allein schaffen –
sondern der Tröster, der Beistand, der Ermutiger
von Gott, der Heilige Geist –
hilft, wo ich mit meiner Kraft am Ende bin.
Er kommt, damit wir Zeugen sein können.

Schau auf deinen „Tisch“,
den du mit guten Dingen gedeckt hast.
Probiere, was du oder die anderen mitgebracht haben
ein Stück Brot, Obst oder auch was Süßes.
Nimm dir Zeit, den Geschmack zu kosten,
zu schmecken, was du isst.

Erinnerst du dich?
Bei seinem letzten Mahl hat Jesus gesagt:
Ich bin das Brot, das euch stärkt.
Ich bin der Wein, der euch erquickt.
Wenn ihr in meinem Namen, beisammen seid,
dann bin ich unter euch und stärke euch.
Genieße dein Essen und teile es mit denen,
die da sind
Lass dich stärken vom Brot des Lebens
vom Becher des Heils.

Essen und Trinken der guten mitgebrachten Gaben
gern verbunden mit einem „Tischgespräch“ wenn ihr in einer Gemeinschaft seid.

Am Ende des Mahls halte inne und denke an das Gute,
das du erlebt und erfahren hast.
Lobe den Herrn, meine Seele
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.
Amen

Gesprochen, gesungen oder gesummt:

Gebet

Gott, du hast alles geschaffen,
Du hast dich mit deiner Schöpfung verbunden in Jesus,
Deinem Christus.
Du leidest, du arbeitest an uns mit deinem langen Atem,
durch deinen Heiligen Geist.

Zeige uns, wie wir in unserem Land und in Europa und darüber hinaus
zusammenleben können mit Menschlichkeit und achtsam für deine Schöpfung,
wie wir auch in der Zeit von Corona das Leid anderer wahrnehmen
und mit unseren Mitteln helfen können.

Vor allem bitten wir dich für unsere Kinder und Kindeskinder,
dass die Schönheit und der Reichtum deiner Schöpfung
von uns geachtet und bewahrt werde für ihre Zukunft,
damit sie mit dir werden leben können.

Vaterunser im Himmel
Geheiligt werde dein Name
Dein Reich komme
Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
Und vergib uns unsere Schuld
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
Und führe uns nicht in Versuchung
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen

Der Segen des Gottes von Sara und Abraham
Der Segen des Sohnes von Maria geboren
Der Segen des Heiligen Geistes, der über uns wacht
wie eine Mutter über ihre Kinder
sei mit dir und behüte deine Wege.
Amen

Letzte Änderung am: 18.05.2020