Näher als du denkst :: Neue Plakataktion

Eine Neuauflage der erfolgreichen Plakataktion zeigt, dass christlich-jüdischer Dialog auch kreativ geht.
Vier Plakate für vier Jahreszeiten

Die ökumenisch verantwortete Kampagne „#beziehungsweise –jüdisch und christlich: näher als du denkst“ war in den letzten Jahren ein großer Erfolg. In vielen Schaukästen der Gemeinden und an öffentlichen Orten hingen die Plakate, die in markanten Worten und einprägsamem Design die enge Verbundenheit des Christentums mit dem Judentum am Beispiel der Jahresfeste zeigten.

Nun sind neue Plakate entstanden. Darin geht es um Gottes Schöpfung, die uns trägt und die wir erhalten wollen. Dafür hat die Vorbereitungsgruppe die vier Jahreszeiten in vier Plakaten dargestellt, die auch den hebräischen Namen in Umschrift tragen. Ein fünftes handelt von der Nächstenliebe, die Christ:innen und Jüd:innen in der Bibel aufgetragen ist und an die zu erinnern seit dem 7. Oktober und in Zeiten von Hass und Antisemitismus besonders wichtig ist. Das ganze Jahr über, immer wieder.

Denkanstöße

Die Plakate enthalten je ein Bibelzitat, Denkanstöße zum Thema und eine konkrete Aufforderung zum Handeln. Verantwortlich für die neue Plakatserie ist eine Projektgruppe der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) bestehend aus den Pfarrer:innen Ulrich Kastner, Milena Hasselmann, Theresa Dittmann, Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein, Rabbiner Andreas Nachama und Pfarrerin Marion Gardei. Zu der ökumenischen Projektgruppe gehörten außerdem Monsignore Hansjörg Günther vom Erzbistum und Bernd Streich von der Gesellschaft für Christlich-jüdische Zusammen­arbeit (GCJZ) in Berlin. Grafisch umgesetzt und gestaltet wurden die Plakate wieder von Uwe Baumann.

Alle Kirchengemeinden der EKBO haben zunächst drei Plakate der Serie erhalten, die anderen beiden werden in der zweiten Jahreshälfte versandt. Weitere Plakatserien können zum Preis von fünf Euro im Wichern-Verlag bestellt werden (vertrieb@wichern.de). Auch Postkarten mit den Motiven erscheinen demnächst.

Schönheit und Verletzlichkeit

Die Evangelische Wochenzeitung „die Kirche“ wird – beginnend mit der Ausgabe am 28. Juli – zu allen Plakaten gemäß der Jahreszeit je einen christlichen und einen jüdischen Kommentar abdrucken, die zum Nachdenken über die Schönheit, aber auch die Verletzlichkeit der Schöpfung anregen und Impulse für Andachten, Predigten und andere Veranstaltungen geben. Hier hoffen wir auf die Kreativität der Gemeinden. Die Projektgruppe freut sich über Einladungen zu ­Initiativen in Gemeinden.

Die GGCJZ plant eine Predigtreihe zu den Plakaten mit jüdischen und christlichen Theolog:innen. Und in den Predigtmeditationen im christlich-jüdischen Dialog werden im kommenden Band Rabbiner:innen Auslegungen zu den wichtigsten Bibeltexten schreiben, die von der Schöpfung handeln. 

Von Marion Gardei aus DieKirche vom 11.06.2024

2024: Wir bleiben weiterhin aktuell

Seit mehr als 1700 Jahren leben Jüdinnen und Juden auf dem Gebiet des heutigen Deutschland – nachweislich seit dem 11. Dezember 321, als ein Edikt Kaiser Konstantins die Berufung von Juden in Ämter der Stadtverwaltung von Köln gestattete. Die ökumenisch verantwortete Kampagne macht aus christlicher Perspektive die einzigartige Beziehung zwischen Judentum und Christentum bewusst und setzt ein Zeichen gegen den gesellschaftlich erstarkenden Antisemitismus, der auch christliche Wurzeln hat. Bischof Stäblein hat im Sinne der Kampagne Gespräche mit Vertreter:innen geführt. Sie sind nachzuhören in der Podcastserie, die Sie auf der Rundfunkseite auswählen können.

Israel: Krieg im Nahen Osten
Am 7. Oktober 2023 hat die islamistische Hamas eine Terroroffensive gegen Israel gestartet. Aus dem Gazastreifen, wo die Hamas herrscht, und später auch aus dem Libanon wurden Raketen abgeschossen. Das israelische Sicherheitskabinett hat daraufhin den Kriegszustand ausgerufen.

Nach über 8 Monaten wird Israel immer noch mit Raketen aus mindestens drei Regionen beschossen. Noch über 100 Geiseln sind in der Gewalt der Hamas. Was können wir tun?

  • Gesicht zeigen als zivilgesellschaftliches Zeichen für die Solidarität mit Israel
  • mit Spenden und
  • Gebeten.
  • Weitere Möglichkeiten finden Sie in den Medien.
  • Bitte achten Sie auf die Seriosität der Anbieter.

Das House of One lädt ein zum Thema:

„Gottes Schöpfung und menschliche Verantwortung“, Gott ist der Schöpfer des Himmels und der Erde. Dieser Gedanke verbindet die abrahamitischen Religionen. Was genau in Tora, Bibel und Koran geschrieben steht, worin sich die Erzählungen unterscheiden oder wo sie übereinstimmen, darüber sprechen Rabbiner Andreas Nachama, Pfarrer Gregor Hohberg und Imam Kadir Sanci von der interreligiösen Stiftung House of One – moderiert von Pfarrerin Marion Gardei am Dienstag, 18. Juni 2024 um 18.30 Uhr im Schleiermacherhaus, Taubenstraße 3 in Berlin-Mitte.

Davidstern Bild: Esther Stosh/Fundus

Der jüdische Kalender

In der neuen Version dieser Website ist noch kein jüdische Kalender eingebunden. Wer sich aber für den jüdischen Alltag interessiert, kann sich mit dem folgenden Kalender befassen: Kalender > Jüdischer Kalender > Monatsansicht

Kirchenjahr evangelisch

Hinei Ma Tov :: Lied als Hoffnungszeichen

Hinei Ma Tov Singalong with Isaac Zones (lyrics video)

Das Lied aus dem Gesangbuch 'Singt Jubilate' SiJU 155 'Hinei Ma Tov U'Ma Naim' war eines der Lieder, die in den Gottesdiensten gesungen wurden. Es ist so schön, dass es hier zum Nachsingen vorgestellt werden soll. Viel Freude beim Singen.

SiJu 155 :: Hinei Ma Tov U'Ma Naim

Gerade nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am Sabbatmorgen des Festtages Simchat Tora [7./8.10.2023], kann ein Lied ein Gebet sein. Lasst uns in dieser bitteren Stunde gemeinsam ein Zeichen setzen. WE STAND WITH ISRAEL! Vielleicht kann das Lied Kraft geben, um die Hoffnung auf Frieden nicht zu verlieren.

Das waren die Gottesdienste:

Es gab einen Gottesdienst mit Kerzenfürbitten. Das Gottesdienst-Team-Patmos hat den Gottesdienst am 29. Januar 2023 gestaltet und Fürbitten für den Frieden für die Ukraine, für Kinder in friedloser Zeit, für alle, die im Dunkeln sind ausrufen. Das Lied 'Hinei ma tov' wird davor gesungen.

Der Gottesdienst vom 17. Juli 2022 hat sich mit dem großen Thema "Frieden" beschäftigt. Wir beten für den Frieden – und für welche Position treten wir in der Kirche ein?

Berliner Projekt Meet2respect kämpft gegen Antisemitismus

Ein Beitrag von Esther Radoy

Der Krieg in Israel sorgt auch in Deutschland für Unruhen. Das Projekt Meet2respect organisiert Begegnungen von Imamen und Rabbinern. Gemeinsam besuchen sie Schulen – mit einem klaren Ziel. Wie kann man glauben in solchen Zeiten? Die Organisation meet2respect hatte von Anfang an das Ziel, antisemitische Einstellungen innerhalb der muslimischen Bevölkerung abzubauen oder sogar zu verhindern. Oft resultieren sie aus politischen Standpunkten im Nahostkonflikt. Angesichts des jüngsten Angriffs der Hamas auf Israel gewinnt die Arbeit von meet2respect jetzt eine noch größere Bedeutung.

Rabbiner Elias Dray, Rabbiner der jüdischen Gemeinde in Amberg, und Imam Ender Çetin, Gefängnisseelsorger in einer Jugendstrafanstalt, führen Schulbesuche im Rahmen des Projekts durch. Sie sind sich einig, dass die Lösung darin zu finden ist, die Gespräche zwischen den Religionsvertretern fortzusetzen. Rabbiner Dray unterstreicht: „In dieser kritischen Zeit ist es von großer Bedeutung, dass die muslimische Gemeinschaft nachdrücklich zeigt, dass Gewalt in keiner Weise akzeptabel ist, und dass sich religiöse Vertreter eindeutig gegen jede Form von Gewalt aussprechen.

Koran als Botschaft des Friedens

Immer wieder hebt Imam Ender Çetin in diesen Gesprächen hervor, dass der Koran die Botschaft des Friedens für alle Menschen betont und ermutigt, nicht den Weg des Konflikts und der Gewalt zu verfolgen. Beide sind sich einig, dass Religion als Quelle des Friedens und der Versöhnung dienen kann.

Worte wie „Salaam“ und „Shalom“, die beide Frieden bedeuten und als Grußworte für Frieden und Harmonie dienen, unterstreichen die Bedeutung des Friedens im religiösen Kontext ebenso wie im Christentum der Gruß „Friede sei mit euch“. Um diese Gedanken weiterzugeben und in den Köpfen der Menschen zu verankern, hat meet2respect aufgrund der äußerst angespannten Lage an Berliner Schulen seine Bemühungen intensiviert und bietet derzeit Krisengespräche und Beratungen an, wie viele andere Berliner Organisationen, die sich mit Gewalt- und Antisemitismusprävention beschäftigen.

Interreligiöser Dialog kann Gemeinsamkeiten finden

In einer Zeit, in der die Notwendigkeit des Dialogs und der Versöhnung offensichtlicher ist denn je, zeigt die Arbeit von Rabbiner Dray und Imam Çetin, dass Veränderung möglich sein kann, wenn Menschen unterschiedlicher Hintergründe und Überzeugungen zusammenarbeiten. Religion kann zweifellos eine positive Rolle bei der Förderung des Friedens und der Lösung von Konflikten spielen, auch in Israel. Der interreligiöse Dialog kann Gemeinsamkeiten finden, die als Grundlage für Verständnis und Frieden dienen. Auch die Geschichte von Adam und den Engeln aus dem Koran wird als Beispiel für die Idee genannt, dass der Mensch nach Frieden strebt und dass Frieden der natürliche Zustand ist, den die Menschen anstreben sollten. Der Grundgedanke, dass der Mensch alle Namen Gottes über Herzlichkeit, Liebe und Weisheit wider spiegelt, betont die Bedeutung von Mitgefühl und Weisheit im Umgang mit Konflikten. Mitgefühl und Herzlichkeit sind auch die Kräfte, die uns dazu befähigen, unsere Bemühungen zur interreligiösen Begegnung und Solidarität zu verstärken, statt sie aufzugeben.

Vorsicht vor gewaltverherrlichenden Inhalten auf Social Media

Imam Ender Çetin verdeutlicht, dass der Angriff der Hamas auf Israel eine Herausforderung für Organisationen wie meet2respect darstellt, die sich für die Förderung des interreligiösen Dialogs und der Verständigung einsetzen. Insgesamt kann aber Religion im Nahostkonflikt als Inspirationsquelle dienen, um nach Frieden und Versöhnung zu streben, anstatt Konflikte und Gewalt zu fördern. Es liegt an den Menschen, diese Botschaften in die Tat umzusetzen und friedliche Lösungen für den Konflikt anzustreben. Eine Botschaft die Elias Dray und Ender Çetin auch bei den Schulbesuchen immer wieder betonen.

Die Arbeit von meet2respect strebt jedoch nicht nur danach, den interreligiösen Dialog zu fördern, sondern zielt auch darauf ab, Bewusstsein an verschiedenen Stellen zu schaffen. Die Organisation hat erkannt, wie wichtig es ist, Jugendliche über die Gefahren gewaltverherrlichender Inhalte in sozialen Medien aufzuklären. Rabbi Dray fügt hinzu: „Besonders wichtig ist es, Jugendlichen bewusst zu machen, wie stark solche Inhalte in den sozialen Medien präsent sind und wie gefährlich es ist, diese Videos immer wieder anzusehen. Solche Inhalte können die Hemmschwelle für Gewalt senken.“

Wichtig sind die Gespräche mit Jugendlichen

Besonders entscheidend ist es, die Gespräche mit Jugendlichen zu intensivieren und den Dialog unter einander zu fördern. Gleichzeitig sollten Sozialpädagogen an Schulen und in Jugendeinrichtungen verstärkt in diesen Prozess eingebunden und geschult werden. Meet2respect hofft darauf, dass sämtliche Vertreter von Religionen diesen Ansatz unterstützen und gemein sam einen Weg einschlagen können, um friedliche Konfliktlösungen zu finden – Lösungen, die uns von unserer jeweiligen Religion gelehrt werden.

Meet2respect ist ein Projekt des gemeinnützigen Vereins Leadership Berlin. Gegründet im Jahr 2014 hat sich die Organisation zu einer treibenden Kraft in der Bekämpfung von Gewalt und Antisemitismus entwickelt. Meet2respect organisiert Begegnungen und Unterrichtsbesuche von Imamen und Rabbinern sowie von Tandems aus jüdischen, muslimischen und christlichen Religionsvertreterinnen und Religionsvertretern. Gemeinsam sprechen sich die Beteiligten für gegenseitigen Respekt sowie gegen Gewalt und Diskriminierung aus.

Esther Radoy ist Koordinatorin für Lehrerfortbildungen bei meet2respect. [Ev. Zeitung | Abruf: 27.10.2023]

An dieser Seite wird noch gearbeitet ...

Schauen Sie daher später nochmals vorbei. Danke!

Farbschwäche:

Benutzen Sie die Schieberegler oder die Checkboxen um Farbeinstellungen zu regulieren

Einstellungen für Farbschwäche

Schrift:

Hier können die Schriftgröße und der Zeilenabstand eingestellt werden

Einstellungen für Schrift

Schriftgröße
D
1
U

Zeilenabstand
Q
1
W

Tastenkombinationen:

Mit den aufgeführten Tastenkombinationen können Seitenbereiche direkt angesprungen werden. Verwenden Sie auch die Tabulator-Taste oder die Pfeiltasten um in der Seite zu navigieren.

Inhalt Tastenkombinationen

Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Barrierefreiheit: A
Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Schriftgröße +: U
Schriftgröße -: D
Zeilenabstand +: W
Zeilenabstand -: Q
Nachtmodus : Alt () + J
Ohne Bilder: Alt () + K
Fokus: Alt () + G
Tasten­kombinationen: Alt () + O
Tastensteuerung aktivieren: Alt () + V
Alles zurücksetzen: Alt () + Y