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Israelsonntag

Notwendige Vorbemerkungen

Der 10. Sonntag nach Trinitatis trägt den Namen „Israelsonntag“. War dieser früher ein Gedenktag der Verwüstung des Tempels in Jerusalem, so ist er heute – im Zeichen der Neubesinnung des Verhältnisses von Christen und Juden – ein Sonntag, an dem die unwandelbare Treue Gottes zu seinem Volk aufgerufen wird und die in Jesus Christus gegründete Verbundenheit der Kirche mit ihm.

Gottes erwähltes Volk

Israel – ein von Konflikten gebeuteltes Land. Eine grauenvolle Geschichte, die Deutschland und Israel trennt und verbindet. Israel – Ursprung des Christentums, verachtet und idealisiert, bewundert und verfolgt. All diese Facetten spielen am Israelsonntag eine Rolle. [Quelle]

Neue Perikopenordnung

Nach der neuen Perikopenordnung sind für den 10. Sonntag nach Trinitatis in Zukunft zwei alternative Proprien vorgesehen: Eines, das der Freude der Christenheit am Judentum und der bleibenden Nähe von Kirche und Israel gewidmet ist (liturgische Farbe: grün), und ein anderes, wonach der Tag nach altem Herkommen als Gedenktag der Zerstörung Jerusalems begangen wird (liturgische Farbe: violett).

Wie die Ev. Patmos-Gemeinde ihren Israelsonntag begeht, finden Sie auf der Gottesdienstseite.


Weitere Informationen bei ...

12.08.2023 :: ab 15 Uhr :: "Shoah" von Claude Lanzmann
Schriftzug Treblinka zum Film SHOAH. Bildausschnitt
Die Stiftung St. Matthäus-Kirche zeigt den Dokumentarfilm »Shoah« von Claude Lanzmann aus dem Jahr 1985, in dem Zeitzeug:innen zum Holocaust befragt werden, in voller Länge von 540min.

Der Film gehört seit diesem Jahr zum Weltdokumenten-Erbe der UNESCO.

In dem Film werden Zeitzeugen zur Schoah (von hebräisch הַשׁוֹאָה ha'Schoah) bzw. zum Holocaust befragt. Kein Leichnam wird gezeigt, auch nicht als Archivbild. Die Filmaufnahmen bestehen überwiegend aus Interviews und langsamen Kamerafahrten an Orten, zu denen tausende Juden im Zweiten Weltkrieg deportiert und dort ermordet wurden.

Shoah ist mit neun Stunden ungewöhnlich lang und gilt als ein Meilenstein in der filmischen Auseinandersetzung mit der vom Deutschen Reich zur Zeit des Nationalsozialismus systematisch betriebenen Vernichtung der Juden. Im Mai 2023 nahm die UNESCO den Film in ihr Register des Weltdokumentenerbes auf.

Auf der Seite von Wikipedia können Sie alle Interviewpartner:innen finden sowie auch die Rezeption des Filmes ...

Hier die Ankündigung der St. Matthäus-Stiftung.

Der Film dauert 9 ½ Stunden und wird ohne Pause gezeigt. Ein Kommen und Gehen ist jederzeit möglich. Parallel dazu kann die Ausstellung im gleichen Raum besichtigt werden:

Am Abgrund der Bilder Michael Müller

Der Künstler Michael Müller zeigt in der St. Matthäus-Kirche einen zwischen 2013 und 2022 entstandenen Werkkomplex, der sich der Frage nach den Möglichkeiten und Unmöglichkeiten eines künstlerischen Umgangs mit dem Holocaust widmet.

26. Aw 5783 :: 13.08.2022 :: Gottesdienst zum Israelsonntag
Mose singt davon, wie Gott das Volk Israel umhegte. Aber es scheint, als weise er auch Christinnen und Christen ihre Rolle zu. In welchem Verhältnis stehen Israel und die Völker?

13. August 2023: »Predigen nach dem Holocaust«

Der Israelsonntag ist eine Gelegenheit, sich mit den jüdischen Wurzeln des Christentums auseinanderzusetzen.

»Wie man nach Auschwitz den Gott loben soll, der alles so herrlich regieret, das weiß ich nicht«, sagte die Theologin Dorothee Sölle 1965 auf dem Stuttgarter Kirchentag – und stellt die Frage, die sich im Horizont der Ausstellung »Am Abgrund der Bilder« von Michael Müller in jedem Gottesdienst in St. Matthäus stellt: Wie lässt sich angesichts der Menschheitskatastrophe von Auschwitz noch Gott loben, ja überhaupt von Gott sprechen?

»Predigen nach dem Holocaust« heißt die Dissertation von Bischof Dr. Christian Stäblein.
Sein Gottesdienst zum Israelsonntag

hORA-Gottesdienst findet in der St. Matthäus-Kirche am Sonntag, 13. August, 18 Uhr statt.

 


Unsere Wurzeln entdecken: Kenne ich jüdische Mitbürger?

Wo begegnet mir ihre Religion? Es lohnt sich, sich mit dem Judentum zu beschäftigen. Vielleicht gibt es in meiner Umgebung eine Synagoge, die ich besichtigen kann. Je mehr ich über diese Religion weiß, desto mehr kann ich Vorurteilen und Antisemitismus begegnen.

Vielleicht entdecke ich bei meiner Suche ja auch Schätze wie diese Geschichte: Ein Rabbi fragte seine Schüler, wann der Tag beginnen würde. Der erste fragte: „Beginnt der Tag, wenn ich von weitem einen Hund von einem Schaf unterscheiden kann?“ – „Nein“, sagte der Rabbi. „Dann beginnt der Tag, wenn ich von weitem einen Dattelbaum von einem Feigenbaum unterscheiden kann“, sagte der zweite Schüler. Der erntete wieder ein Nein. „Aber wann beginnt der Tag?“, fragten die Schüler. Der Rabbi antwortete: „Der Tag beginnt, wenn Du in das Gesicht eines Menschen blickst und darin Deine Schwester oder Deinen Bruder siehst. Bis dahin ist die Nacht noch bei uns.“ [Quelle]


Weltweit vereint im Glauben

Was uns weltweit vereint, ist unser Glaube und unser Bekenntnis zum Gott Israels, zu ­unseren gemeinsamen Müttern und Vätern im Glauben: zu Abraham/Ibrahim und Sara, zu Rahel, Lea und Jakob, Rebekka und Isaak. Menschen, die gegen die göttlichen Ehegebote verstoßen und deren eheliche Frucht doch gesegnet ist. Humpelnde, die weiterziehen. Untreue, die von Gott nicht lassen – weil er nicht von ihnen lässt. Merkwürdige Heilige.

Uns Christen in aller Welt eint so auch unsere Verbindung zu Israel, dem Volk, das Gottes Namen trägt und zu uns bringt. Aus dieser Verbindung folgte – Gott sei es geklagt – nicht einzig eine Geschichte der Dankbarkeit und der Geschwisterliebe, sondern auch eine des Neides, des Hasses und der Überheblichkeit.

Niemand kann Christ sein ohne Israel

Wir Christen sind nicht Christen ohne Israel. Wenn auch Israel Israel bleibt ohne uns. Vielleicht ja eine ­Beziehungskonstellation, die in ­Zeiten der Unsicherheit den Hass ­anheizt auf dieses „am segula“, das „Schatz-Volk“ Gottes, das sich beizeiten so sehr wünscht, von Gottes Zuwendung verschont zu bleiben, wie es die französische Rabbinerin Delphine Horveilleur formulierte.

Was ich mir wünsche – für uns Christen, denen durch Jesus Israel ins Stammbuch geschrieben ist? Kein stolperndes Gewissen, das nur zu leeren verdrucksten Worthülsen reizt, zur Klage, was man wohl alles über die Juden und den Staat Israel sagen dürfe, und was nicht – und das am Ende zu weiterem Zorn an­stachelt. Aber echte Buße, Umkehr, Teschuwa unter uns. Simon Kuntze

Ausschnitt aus dem Artikel in der Zeitung die kirche vom 17. August 2022

Am Israelsonntag, dem 10. Sonntag nach Trinitatis, der in diesem Jahr auf den 13. August 2023 fällt ist bei den Juden der 26. Aw im Jahr 5783. Wir gedenken der Gemeinschaft des auserwählten Volkes und die in Jesus Christus gegründete Verbundenheit der Kirche mit ihm.

Tischa B´av beziehungsweise Israelsonntag.
Der 9. Aw ist der höchste jüdische Trauer- und Fasttag zur Erinnerung an die zweimalige Zerstörung des Tempels. Christinnen und Christen früherer Zeiten deuteten sie als Gericht Gottes. Heute bekräftigen die Kirchen ihre Verbundenheit mit dem jüdischen Volk – evangelische Christinnen und Christen am Israelsonntag. Aufeinander achtgeben!

Eine jüdische Stimme

Kurzfassung

„Wenn ich dein vergesse, Jerusalem, soll meine rechte Hand verdorren, meine Zunge soll am Gaumen kleben, wenn ich deiner nicht gedenke.“ []

Diese Worte des 137. Psalms widerspiegeln die Bedeutung der Zionsstadt für Israel. Hier stand der Tempel, in dem Gottes Gegenwart unmittelbar spürbar war, die Stadt war religiöses und politisches Zentrum. Doch mit der Zerstörung von Heiligtum und Stadt durch die Römer im Jahr 70 n. war Israel seiner Mitte beraubt, das Volk wurde auf Jahrhunderte ins Exil getrieben. An diese Katastrophe erinnert Tischah BeAw, der Trauertag, der mit Fasten und Trauergesängen verbracht wird. Das Rezitieren biblischen Klagelieder vergegenwärtigt den Verlust.

Doch das Judentum verharrte nicht in der Zerstörung. Jerusalem blieb als Fokus präsent, indem die Gebete dorthin ausgerichtet werden, in Feier- und Fastentagen wie auch bei traurigen wie freudigen Anlässen der Stadt gedacht wird. Aber jüdisches Leben ging weiter und kehrte nach Jerusalem zurück. Bis heute eint Menschen weltweit die Hoffnung auf Zion als Ort, wo „Liebe und Wahrheit sich begegnen, Gerechtigkeit und Frieden sich küssen“ (Ps 85, 11).

– Rabbinerin Dr. Ulrike Offenberg

Mehr auf ... #beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst

Gedenken, aber die Überlebenden nicht vergessen.
Logo von AMCHA Deutschland e.V. (Ausschnitt aus Website)
Der Verein 'amcha' unterstützt seit 1988 die humanitäre Hilfe von AMCHA Israel und die öffentliche und fachliche Auseinandersetzung mit dem Holocaust, aber auch anderer kollektiver Gewalterfahrungen. Darüber hinaus beraten und vernetzen sie Akteure in diesen Themenfeldern.

Nach Entscheidung des Gemeindekirchenrates

wird die Kollekte im Gottesdienst zum Israelsonntag am 21. August 2022 zugunsten von amcha gesammelt.

amcha kommt aus dem Hebräischen und bedeutet sinngemäß: Du bist von uns. Es war zugleich ein Codewort unter jüdischen Verfolgten der Shoah, um einander zu erkennen. Damit drückt der Name aus, wofür AMCHA seit über 30 Jahren steht: Anerkennung des Leids, Solidarität mit den Überlebenden, Gemeinschaft zur Hilfe.

AMCHA Startseite | Transparenzinformationen

 

Friedensdorf Neve Shalom/Wahat al-Salam
Hinweisschild zu Neve Shalom/Wahad al-Salam Bild aus der Website
Das an der Autobahn Tel Aviv-Jerusalem oberhalb von Latroun gelegene Dorf wurde von jüdischen und arabischen Staatsbürgern Israels gemeinsam aufgebaut. Sie zeigen, dass Juden und Palästinenser in guter Nachbarschaft friedlich zusammen leben können.

Unsere Kollekte im Gottesdienst am Israelsonntag war für das Friedensdorf Neve Shalom/Wahat al-Salam bestimmt.

Sie setzen sich miteinander für Gleichberechtigung und Verständigung zwischen beiden Völkern ein. Zurzeit zeigen hier 70 Fami­lien, dass ein Leben ohne Rassis­mus und Diskriminierung zwischen Juden und Ara­bern möglich ist.

 

Heute [11.08.2021] erreicht uns eine Einladung zu einem Benefizkonzert, die wir hier gerne weitergeben möchten:

Liebe Freundinnen und Freunde von Neve Shalom/Wahat al-Salam,

am 05. September 2021 wird genau ein Jahr vergangen sein, seit die beiden Brandanschläge auf die School for Peace (SfP) in Neve Shalom/Wahat al-Salam in Israel von noch immer unbekannten Tätern verübt wurden. Und die erschreckende Gewaltwelle in den gemischten israelischen Städten im Mai diesen Jahres angesichts der erneuten Krise in Ost-Jerusalem, den Raketenangriffen der Hamas auf Israel und der erneuten Bombardierung des Gazastreifens liegt erst wenige Monate zurück.

Umso mehr freuen wir uns, dass Ursula Trede-Boettcher (Piano) und Marianne Boettcher (Violine) ein Zeichen setzen wollen für ein friedliches Zusammenleben der Menschen in Israel und Palästina. Am

Sonntag, den 05. September 2021 werden sie in der
St. Borromäuskirche in Berlin Wilmersdorf
konzertieren.

Sie möchten mit ihrem Konzert das Friedensdorf unterstützen, wo bereits seit über 40 Jahren jüdischen und palästinensisch-arabischen Israelis ein friedliches, partnerschaftliches Zusammenleben im Dialog auf Augenhöhe gelingt.

Sie finden die Einladung mit allen relevanten Informationen hier zum Download.

Für Sie noch zwei kurze Video-Links:

  1. Aktuelles zur SfP: https://www.youtube.com/watch?v=QonEH51rmPc
  2. eine Videobotschaft, die Kinder, Eltern und Lehrkräfte der Grundschule von NSh/WaS während der Mai-Ereignisse an die Menschen in Israel und Palästina gerichtet haben: https://www.youtube.com/watch?v=rUOIfl6ZBnw

Setzen auch Sie ein Zeichen der Hoffnung. Machen Sie sich zugleich selbst ein Geschenk, kommen sie zu dem Konzert und bringen Sie Ihre Freunde mit. Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung bis spätestens zum 01. September2021.

Mit herzlichen Grüßen und guten Wünschen für Sie
Ihre Michael Jarzembowski und Ulla Philipps-Heck

Trauer und Neuanfang
Der Felsendom ist gemeinsam mit der al Aqsa-Moschee und der Klagemauer das wichtigste Gebäude auf dem berühmten Tempelberg in Jerusalem, auf dem laut Bibel einst Salomon seinen Tempel baute. Bild © Dr. Joachim Schmidt FundusDB
Begleitend zur Kampagne „#beziehungsweise: jüdisch und christlich – näher als du denkst“ veröffentlicht „die ­Kirche“ jüdisch-christliche ­Interviews.

Rabbiner Nils Ederberg und Pfarrer Andreas Goetze im Gespräch über Tischa beAw und Israelsonntag

Im August spricht Anna Müller, Beraterin bei der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus, zu Tischa beAw beziehungsweise Israelsonntag mit dem Rabbiner Nils ­Ederberg und ­Pfarrer Andreas Goetze über ­Traumata der jüdischen Geschichte und die späte Umkehr der Kirche.

Das gesamte Gespräch können Sie online dem Artikel vom 4. August 2021 in der Zeitung die Kirche entnehmen.

Freunde, dass der Mandelzweig

Schalom Ben-Chorin

Das Video wurde von Peter Huber am 19.06.2018 auf Youtube veröffentlicht.
℗ 2016 Amüsement Musik- und Medienmanagement

Liedtext: Das Zeichen

Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht und treibt,
Ist das nicht ein Fingerzeig, dass die Liebe bleibt?

BG 469, 1 von Schalom Ben Chorin

In der Kirche zum Hören gibt es auch die Geschichte zu diesem Lied und seinem Schöpfer.

Letzte Änderung am: 10.08.2023