Dieses Jahr feiern wir den Weltgebetstag am 3. März 2023 in der Dorfkirche Lichterfelde.
Anschrift: Hindenburgdamm 101a • 12203 Berlin • Routenplanung.
Frauen aus der Berliner Mennoniten-Gemeinde, der Alt-Katholischen Gemeinde, der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Bethel sowie der Paulus-, der Patmos- und der Markus-Gemeinde laden herzlich ein, mitzukommen nach Taiwan.
Rund 180 km trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es „zurückholen“ – notfalls mit militärischer Gewalt. Das international isolierte Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit. Seit Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine kocht auch der Konflikt um Taiwan wieder auf.
In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanische Christinnen Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag 2023 verfasst. „Ich habe von eurem Glauben gehört“, heißt es im Brief an die Gemeinde in Ephesus. Wir wollen hören, wie die Taiwanerinnen von ihrem Glauben erzählen und mit ihnen für das einstehen, was uns gemeinsam wertvoll ist: Demokratie, Frieden und Menschenrechte.
Die Hauptinsel des 23 Millionen Einwohner_innen zählenden Pazifikstaats ist ungefähr so groß wie Baden-Württemberg. Auf kleiner Fläche wechseln sich schroffe Gebirgszüge, sanfte Ebenen und Sandstrände ab. Über 100 kleine Korallen- und Vulkaninseln bieten einer reichen Flora und Fauna Lebensraum. Der Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Taiwan geht zurück auf den chinesischen Bürgerkrieg zwischen 1927 und 1949. Damals flohen die Truppen der nationalchinesischen Kuomintang vor den Kommunist_innen nach Taiwan. Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Gerade die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte.
Zum Weltgebetstag laden uns mutige Frauen aus diesem kleinen Land ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können – egal wie unbedeutend wir erscheinen mögen. Denn: „Glaube bewegt“!
Uta Scholian
Schauen Sie wieder vorbei, wir aktualisieren regelmäßig.
Wir kommen zu dir, Gott, mit einem Lied.
Wir kommen zu dir, Gott, mit unserem Gebet.
Denn du allein bist unser Gott.
Du bist größer und stärker als alles, was lebt.
So könnte die Frau links im Bild stehend und mit gehobenen Armen ihr Gebet oder ihren Gesang beginnen – mit Worten nach Psalm 95.
Ihr Glaube bewegt sie, lässt sie sich aufrichten, sich dem Licht, dem göttlichen Licht entgegenstrecken.
Trotz des Dunkels der Berge, der Wolken, der Wege, der Abgründe. Trotz der ungewissen Zukunft Taiwans. Vielleicht betet sie mit Psalm 95 weiter:
In deiner Hand hat alles Platz, was es auf der Erde gibt.
Selbst die tiefsten Täler und die höchsten Berge kann sie umfassen.
Wo wir auch sind, auf dem Meer oder an Land,
du verlierst uns nicht aus deiner Hand.
Hoffnung und Zuversicht sind zu hören, das Sichgetragenfühlen in Gottes Händen.
Das Titelbild spiegelt diese Hoffnung in der Schönheit der Natur Taiwans wider: Wunderbare Schmetterlingsorchideen, kräftig grüne Gräser, der strahlend-blaue Mikado-Fasan, der in der rauen Umgebung der taiwanischen Bergregion beheimatet ist.
Und der Schwarzgesichtslöffler, der lange Flugstrecken auf sich nimmt, um in Taiwan zu überwintern: Auch er strebt dem Licht zu, der Hoffnung entgegen. Da ist eine zweite Frau, kniend, zum Gebet gebeugt, ein Kind tragend, der anderen Frau zugewandt. Möglich, dass sie einstimmt in das Psalmgebet:
Wir beten zu dir, denn du hast uns gemacht.
Wir gehören zu dir wie die Schafe zu ihrem Hirten.
Auch wenn wir manchmal nicht auf deine Stimme hören
Und eigene Wege gehen, passt du auf uns auf,
damit wir uns nicht verlaufen. Amen.
Bildmeditation von Helga aus der Vorbereitungsgruppe 2023 | 19.02.2023 | PDF-Download