Jeden Montag um 18 Uhr

• 27.2. Markus-Gemeinde
• 6.3. Lukas-Gemeinde
• 13.3. Südende-Gemeinde
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• 27.3. Lukas-Gemeinde
• 3.4. Südende-Gemeinde

Hier ein Auszug aus einem Brief von Carolin Göpfert:

[20.03.2023] Mit den Konfirmand:innen feiern wir gerade jeden Montag Friedensandachten. Heute habe ich dieses Gebet gehört:

„Lieber Gott, schenke allen Menschen, die gerade Hilfe brauchen, einen Engel, der auf sie aufpasst und sie beschützt.“

So soll es sein und so wünsche ich es Ihnen: Dass Sie selbst Engeln begegnen, wenn Sie Hilfe brauchen, und einander zu Engeln werden.

Einen geruhsamen Abend – mein Mann Sven Grebenstein winkt vom Schreibtisch nebenan –
Carolin Marie Göpfert

Wir sitzen um einen langen Tisch aus vielen Brettern. Selbstbemalt. Die Farben auf dem Holz leuchten. In der Mitte ein Kreuz – improvisiert aus Zweigen, Efeu und Kreppband. Die Sonne strahlt, die Luft ist kühl, eben Oktoberluft. Ich blicke in die große Runde: Ca. 60 Jugendliche versammelt um den bunten Tisch an diesem Sonntagmorgen unter freien Himmel.

Sie sind Konfirmanden aus den Gemeinden Südende, Lukas, Markus, Patmos und Matthäus, dazu Teamer:innen und berufliche Mitarbeitende der Jugendarbeit – gemeinsam auf der ersten Konfirmandenfahrt diesen Jahres in Waldsieversdorf. Ihre Augen erzählen von den letzten beiden (eher) kurzen Nächten (und von den Gesprächen bis in die Morgenstunden). Ihre Wangen von der frischen Luft und den immer wiederkehrenden Warming Ups mit den Teamer:innen – zu Deutsch: Frühsport und Leibesertüchtigung im Tagesverlauf. Ihr Miteinander von dem Vertrauen, was sie einander entgegenbringen. Ich warte. Einige tuscheln noch. Andere müssen jetzt noch unbedingt ihren Stuhl zurechtrücken. Eine verteilt noch Liederhefte. Mindestens vier Jugendliche kichern. (Es sind die, die eigentlich das ganze Wochenende gekichert haben.) Einige frieren. Anderen ist es zu warm, sie tragen ein T-Shirt. So ist es. Manche sind angespannt, weil sie gleich dran sind, reden oder schweigen. Ich warte – auf die Stille: Eine Kostbarkeit, die uns an diesem Wochenende nur selten geschenkt wurde. Doch das, was vor 36h noch undenkbar war, geht heute schnell: Stille (d.h. nur noch zwei (!) der 60 Jugendlichen tuscheln).

Der Abendmahlsgottesdienst kann beginnen:

Wir hören Musik – eine Teamerin spielt Saxophon. Die Konfirmanden begrüßen uns, einige erzählen, was für sie besonders schön war: Das Singen, die Spiele und die Werbespots, die sie selbst gedreht haben - ein Highlight am Samstagabend. Dann singen wir gemeinsam – zuerst natürlich den Hit dieser Fahrt: "Du bist ein Gott, der mich anschaut" (oder einfach „Seite 11“) – bei Interesse nachzuhören überall dort, wo es online Musik gibt  [Video im neuen Tab: Hagars Lied | Ev. Kirche Neulußheim | Gerhard Müller (E-Piano) 10.09.17]

Einer hat ein Gebet geschrieben. Er spricht es laut: Ich höre viel von Dankbarkeit – über die gemeinsame Zeit und all das, was schön war. Und wir denken auch an die Eine aus unserer Runde, die verletzt ins Krankenhaus fahren musste. Dann hören wir die alte Geschichte von Jesus mit seinen Jünger:innen beim letzten Abendmahl.

Eine andere Gruppe hat ein Mini-Theaterstück vorbereitet: Wir lachen laut miteinander.

Danach teilen wir gemeinsam Brot und Trauben. Hören die alten Worte. Das Brot und ein Kelch mit Traubensaft werden ganz gewissenhaft gehalten – nichts darf damit passieren. Vater unser im Himmel. Und dann teilen wir miteinander. Zuerst das Brot. Einer neben mir fragt: „Schmeckt das?“ Ich sage „Ja.“ und „Friede sei mit dir.“ Dann kommt schon der Wein, also die Trauben. Ich höre: „Sind da Kerne drin?“ und sehe ihr verzogenes Gesicht. „Ja, bestimmt.“ „Ich mag keine Kerne.“ Ich denke: „Das ist doch jetzt wirklich egal.“ Lächle und sage: „Probiert das doch einfach.“ Und sie probieren. So ist es.

Wieder ein Gebet – ein Dank für uns alle. Dann die Fürbitten. Eine bittet, dass bald Frieden werden möge – in der Ukraine, in der Welt. Ach ja, Frieden, der Krieg war in Waldsieversdorf für mich so weit weg, wie schon lange nicht mehr. Ich bin dankbar für die Erinnerung. Am Ende der Fürbitte unterschreiben wir alle auf einer selbstgestalteten Karte, die in unserer Mitte fehlt.

Musik, Gesang, zum Abschluss einen Segen und den Kanon „Heaven is a wonderful place“.

Danach sofort wieder Getuschel. Die Konfis sind schnell weg. Schließlich müssen noch die Betten abgezogen werden und die Tasche gepackt. Eine sagt zu mir: „Ich will nicht nach Hause.“ Ihre Freundin pflichtet ihr bei. Und ich denke: „Was für ein Segen!“

Wer die Konfirmanden einmal live erleben möchte, ist am

4. Advent, 18.12.2022 um 11 Uhr herzlich in die Lukaskirche, Friedrichsruher Straße 6a,

zum Vorstellungsgottesdienst der Konfis eingeladen. 

Carolin Göpfert
10. Oktober 2022