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17.01.2021 | 2. So nach Epiphanias

"Von der kommenden Fülle" :: Johannes 2, 1-12 :: Die Hochzeit zu Kana (PDF-Download)

Bereiten Sie für sich einen Ort vor, wo Sie den Gottesdienst feiern wollen, am Tisch oder auf dem Sofa oder einem Sessel mit Blick aus dem Fenster. Wählen Sie einen Ort, wo Sie zur Ruhe kommen. Wenn Sie mögen zünden Sie eine Kerze an und vielleicht mögen sie die Lieder singen? Die Predigt können Sie lesen oder auch als Podcast über unsere Internetseite www.patmos-gemeinde.de hören. Wenn Sie alles vorbereitet haben, beginnen Sie:

Willkommen im Gottesdienst!

Im Namen Gottes
Quelle des Lebens
Menschgewordene Liebe
Kraft in unserer Mitte.

Hören und schweigen.
Beten und singen.
Für sich allein und verbunden miteinander.
So sind wir jetzt vor Gott.

Lasst uns beten:
Gott, du Quelle des Lebens.
Ich komme zu dir.
Bringe dir meine Sehnsucht. Meine Hoffnung. Meine Klage.
Ich bringe dir auch,
was nicht gelungen ist.
Was ich auf dem Herzen habe,
bringe ich in der Stille vor dich, Gott.

Stille

Höre mich, Gott.
Sei bei mir.
Belebe mich durch deinen Heiligen Geist.
Amen

EG 576 Meine Hoffnung und meine Freude Melodie eingesungen.de

Meine Hoffnung und meine Stärke

Aus Psalm 105 «

Danket dem HERRN und rufet an seinen Namen;
verkündigt sein Tun unter den Völkern!
Singet ihm und spielet ihm,
redet von allen seinen Wundern!
Rühmet seinen heiligen Namen;
es freue sich das Herz derer, die den HERRN suchen!
Fraget nach dem HERRN und nach seiner Macht,
suchet sein Antlitz allezeit!
Gedenket seiner Wunderwerke, die er getan hat,
seiner Zeichen und der Urteile seines Mundes,
du Geschlecht Abrahams, seines Knechts,
ihr Kinder Jakobs, seine Auserwählten!
Er ist der HERR, unser Gott, er richtet in aller Welt.
Er gedenkt ewiglich an seinen Bund,
an das Wort, das er verheißen hat für tausend Geschlechter.

 

Die Hochzeit zu Kana (Bibel in gerechter Sprache - BigS) - Johannes 2 «

Am dritten Tag fand eine Hochzeit in Kana in Galiläa statt,
und die Mutter Jesu war auch dort.
Zur Hochzeit eingeladen waren auch Jesus und seine Jüngerinnen und Jünger.
Als der Wein ausgegangen war,
sagte die Mutter Jesu zu ihm: „Sie haben keinen Wein!“
Jesus aber sagte ihr:
„Was haben wir miteinander zu tun, Frau?
Meine Zeit ist noch nicht gekommen.“
Seine Mutter sagte zu den Bediensteten:
„Was immer er euch sagt, das führt aus.“
Nun standen dort sechs steinerne Wasserkrüge -
entsprechend der jüdischen Reinigungsvorschrift -,
die jeweils zwischen 80 und 120 Litern fassten.
Jesus sagte zu ihnen:
„Füllt die Wasserkrüge mit Wasser!“
Und sie füllten sie bis oben.
Und er sagte ihnen:
„Schöpft jetzt etwas davon und bringt es dem Küchenchef!“
Als aber der Küchenchef das Wasser, das Wein geworden war,
kostete und nicht wusste, woher es war -
die Bediensteten aber, die das Wasser geschöpft hatten, die wussten es -,
rief der Küchenchef den Bräutigam und sagte ihm:
„Alle Menschen schenken zuerst den guten Wein aus, und erst dann,
wenn die Leute betrunken sind, den schlechteren.
Du aber hast den guten Wein bis jetzt aufgehoben!“
Das tat Jesus als Anfang der Wunderzeichen in Kana in Galiläa
und zeigte den göttlichen Glanz,
und seine Jüngerinnen und Jünger glaubten an ihn.

Danach ging er hinab nach Kafernaum,
er und seine Mutter und seine Geschwister und seine Jüngerinnen und Jünger,
und sie blieben einige Tage dort.

Predigt « PatmosPredigtPodcast

Johanna freute sich. Seit Wochen war die Hochzeit das Gesprächsthema Nummer Eins im Dorf. Die Gäste kamen aus ihrem Ort und den benachbarten Dörfern zusammen zu einem fröhlichen Fest mit Tanz und Wein und Gesang. Eine willkommene Unterbrechung des täglichen Einerleis. Für die Gastgeber war das eine kostspielige Sache. Sie sparten lange darauf. Nicht wenige verschuldeten sich mit Haus und Hof, um alle Gäste bewirten zu können. Dann zahlten sie oft über Jahre daran ab. Eine Woche sollte das Fest dauern.

Johanna freute sich nicht nur auf die Hochzeit, sondern auch auf einen ganz besonderen Gast, der dabei sein sollte. Seine Mutter Maria war mit der Familie des Bräutigams verwandt und deshalb war auch Jesus eingeladen. Ihre Freunde im Dorf erzählten begeistert von ihm. Er war ein Prediger, der die Menschen beeindruckte. Andreas und Nathanael hatten sich ihm angeschlossen. Sie mochte die beiden. Deshalb war sie neugierig, denn ihre Sehnsucht nach einem anderen, einem besseren Leben teilte sie. Und wenn die beiden jetzt Anhänger von Jesus waren, dann würde er sie vielleicht auch überzeugen. Sorgfältig kleidete sie sich für das Fest.

Schon von weitem hörte sie die Musik. Die Tische waren draußen aufgebaut mit allerlei Köstlichkeiten. Nachbarn und Freunde saßen beieinander und redeten, andere tanzten. Es war eine ausgelassene Stimmung. Nachdem Johanna Bräutigam und Braut gefunden und ihnen gratuliert hatte, sah sie sich um. Sie sah Maria mit ihren Söhnen, aber Jesus war nicht dabei. Johanna setzte sich zu ihren Freundinnen an den Tisch und beobachtete das Fest. Die Stimmung war ausgelassen und bald tanzten sie zu der Musik. So ein schönes Fest. Erschöpft kamen sie nach einiger Zeit zurück an ihren Tisch. Sie tuschelten und kicherten miteinander. Sonst hatten sie so wenig Zeit sich zu amüsieren. Auf einmal bemerkte Johanna eine Veränderung, eine Spannung und Unruhe in der Festgesellschaft. Einige Gäste verlangten lautstark nach mehr Wein. Sie sah, wie Maria auf Jesus einredete, aber der schüttelte nur unwillig den Kopf und wandte sich ab. Maria ging ins Haus. Aber wo war Jesus geblieben? Suchend schaute sich Johanna um. Sie konnte ihn nicht entdecken. Diener liefen geschäftig hin und her.

Nach einer Weile erschien der Küchenchef in der Tür und rief den Bräutigam. Der verschwand ebenfalls. Ob etwas passiert war? Neugierig folgte ihm Johanna ins Haus. Sie sah die sechs steinernen Tonkrüge für die Reinigung - und hörte wie der Küchenchef zum Bräutigam sagte:

„Alle Menschen schenken zuerst den guten Wein aus, und erst dann,
wenn die Leute betrunken sind, den schlechteren.
Du aber hast den guten Wein bis jetzt aufgehoben!“

Johanna war verwundert. Sie erinnerte sich an die Aufregung einiger Gäste, die nach mehr Wein verlangten. Sie konnte sich gut vorstellen, was es für das Fest bedeutet hätte, wenn mittendrin der Wein ausgegangen wäre. Waren diese Tonkrüge, die normalerweise Wasser enthielten, nun voller Wein? Dann gäbe es mehr als genug Wein für dieses Fest. Mehr als alle hier zusammen trinken könnten. Die Hochzeit war gerettet. Doch was war passiert? Hatte Jesus etwas damit zu tun? Und warum war er so abweisend zu Maria? Sie ging aus dem Haus und suchte die anderen. Vielleicht wussten die mehr?

Die Hochzeitsgesellschaft feiert fröhlich weiter. Nur wenige haben mitbekommen was passiert ist. Wir lassen Johanna mit ihren Freunden weiter feiern.

 

Im Johannes-Evangelium ist das Hochzeitsfest zu Kana nach den Jüngerberufungen das erste öffentliche Auftreten von Jesus. Die Gemeinden ließ es oft ratlos zurück. Warum ist ein Fest und noch dazu mit einem Wunder, in dem Wasser zu Wein verwandelt wird, der Beginn des öffentlichen Wirkens von Jesus bei Johannes?

Vielleicht verstehen wir die Schönheit dieser Erzählung in der gegenwärtigen Situation besser.

Wir leben in festlosen Zeiten. Hochzeitsfeiern und Konfirmationen wurden im vergangenen Jahr reihenweise abgesagt oder verschoben. Und selbst Weihnachten war nur ein Abglanz der sonstigen Herrlichkeit. Wir sehnen uns sehr nach persönlichen Begegnungen, nach Feiern, die wir unbeschwert genießen können.

Wann waren Sie das letzte Mal auf einem Fest?

Das letzte große Fest, auf dem ich vor mehr als einem Jahr war, war eine Hochzeit in Mexiko. Familien und Freunde aus Mexiko und Amerika und Deutschland kamen zusammen. Gefeiert wurde in einem wunderschönen Garten unter alten Bäumen mit weit mehr als 100 Gästen. Die Tische standen unter freiem Himmel, es gab reichlich Essen und Getränke, die Musiker sangen und spielten und die Gäste unterhielten sich, tanzten und genossen die fröhliche Stimmung. Ein großes Fest, eine Feier des Lebens.

Die Erinnerung daran und die Absagen der Feste in den vergangenen Wochen und Monaten lassen spüren, was uns gerade fehlt, wie wichtig Feste für unser Leben sind. Die Feiern in den Parks und auf den Flüssen der Stadt im vergangenen Sommer erregten Anstoß. Ist es angemessen zu feiern, wo Ansteckung droht und viele Menschen um ihr Leben ringen? Und doch brachten die Feiernden ihre Sehnsucht nach unbeschwertem Leben zum Ausdruck. Ein Leben ohne Feste ist traurig.

Das eröffnet auch den Blick neu auf die Hochzeit zu Kana. Johannes erzählt: Mit Jesus beginnt das Fest des Lebens. Es wird gefeiert. Köstlicher Wein fließt in Strömen und als er auszugehen droht, hilft Jesus dem Mangel ab. Das Fest ist gerettet. Am dritten Tag hat es begonnen, schreibt Johannes und mit dieser Zeitangabe wird an einen anderen dritten Tag erinnert: Ostern - das Fest der Auferstehung Jesu - unser Sonntag geht darauf zurück. Jeder Sonntag erinnert uns an das Fest des Lebens, den Sieg des Lebens über den Tod. Jeden Sonntag können wir als kleines Fest des Lebens gestalten - gerade auch jetzt in diesen festlosen Zeiten.

Gottes neue Welt bedeutet Leben in Fülle. Dazu gehören Feiern und Überfluss und Heilsein. Es gibt keinen Mangel. Dieses Versprechen erfolgt mitten im Mangel. Wo der Wein fehlt, wo Anfeindung und Verfolgung und am Ende auch Tod drohen, inmitten dieser traurigen Wirklichkeit, leuchtet die Zusage: Das Fest des Lebens beginnt jetzt, mit dem Wein der Hochzeit zu Kana, mit unserer Sehnsucht auf die kommenden Feste und mit unserer Hoffnung auf Heilung von einem tödlichen Virus.

Johannes schreibt:

Das tat Jesus als Anfang der Wunderzeichen in Kana in Galiläa und zeigte den göttlichen Glanz, und seine Jüngerinnen und Jünger glaubten an ihn.

Ein Fest als Auftakt für das Wirken Jesu widerstrebt unseren asketischen und aufopferungsvollen Bildern von Jesus. Auch deshalb tun sich Gemeinden schwer mit der Geschichte. Dabei wird Jesus auch in den anderen Evangelien als Fresser und Säufer beschimpft, als jemand, der gern feiert.

Mit der Wandlung von Wasser in Wein rettet Jesus das Fest. Er tut es, obwohl er Marias Wunsch zunächst zurückweist: „Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“ Seine Stunde ist der Beginn der Passion, von Auslieferung und Tod, so wird es später im Evangelium deutlich. Doch am Anfang leuchtet der göttliche Glanz, Leben in Fülle. Das Wunder ist ein Zeichen dafür, sagt Johannes.

Und die Jüngerinnen und Jünger glaubten an ihn, heißt es. Ob sich auch Johanna diesem Glauben angeschlossen hat? Der Evangelist Johannes lädt ein, den Weg des Lebens mit Jesus zu gehen, allen Widrigkeiten des Alltag zum Trotz. Inmitten der festlosen Zeit, mit eingeschränkten Kontakten, sind wir eingeladen, uns auf diesen Weg einzulassen. Der Beginn ist das Wasser, das Jesus zum Zeichen für das Leben in Fülle macht.

Gemeinsam mit seiner Mutter, seinen Brüdern und den Jüngerinnen und Jüngern geht Jesus zurück nach Kapernaum, zurück in seinen Alltag. Mit unserer Hoffnung feiern wir den Sonntag und leben unseren Alltag auch in diesen Zeiten.

EG 229 Kommt mit Gaben und Lobgesang   Melodie eingesungen.de

Kommt mit Gaben und Lobgesang

Fürbitte

Lasst und miteinander und füreinander bitten!
Barmherziger Gott.
Nahe bist du allen Menschen.
Liebevoll. Freundlich. Helfend.
Und doch sehen wir viel Schmerz und Leiden.

Höre das Seufzen derer, die sich fürchten.

Sei bei denen, die im Elend sind.

Stärke diejenigen, die vor Scham vergehen.

Sieh die Traurigen freundlich an.

Behüte die Mutigen.

In der Stille sagen wir, was uns persönlich auf dem Herzen liegt.

Stille

Sage deinen Engeln,
dass sie sich lagern mögen um alle,
für die wir beten.
Und auch um uns.

Vaterunser im Himmel
Geheiligt werde dein Name
Dein Reich komme
Dein Wille geschehe
Wie Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
Und vergib uns unsere Schuld
Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
Und führe uns nicht in Versuchung
Sondern erlöse uns von dem Bösen
Denn dein ist das Reich und die Herrlichkeit in Ewigkeit
Amen

Segen

Vielleicht mögen Sie sich selbst den Segen zusprechen – mit einer Geste oder Berührung. Traditionell ist das Kreuzzeichen. Auch Martin Luther hat es praktiziert. Sie können sich auch selbst die Hand auflegen. Wir tun dies oft unwillkürlich im Alltag: Legen die Hand auf die Brust oder den Bauch oder die Stirn oder die Oberschenkel. Es sind Selbstberührungen, die beruhigen, Schmerzen lindern oder einfach Halt geben.

Sprechen Sie die Segensworte laut oder in Gedanken:

Gottes Licht leuchte mir.
Gott schütze mich.
Gott segne mich auf meinem Weg.
Amen

Vielleicht möchten Sie nun noch eine Kollekte geben?

Am Sonntag, 17. Januar 2021 bittet die Landeskiche  für ...

[1] die Arbeit mit Kindern

Ostergarten, Online-Gottesdienste, Bibeltage, Ferienprojekte, Fahrten und Entdeckungsaktionen. All dies stiftet Gemeinschaft, ist gelebter Glaube, geschieht für Kinder in unserer Kirche an vielen Orten. Mit Ihrer Kollekte tragen sie dazu bei, dass Kinder Kirche erleben und in der ihnen gemäßen Weise Glauben entdecken können. Jedes Jahr werden etwa 40 Angebote für Kinder landeskirchenweit durch Ihre Spende unterstützt. Auf der Homepage Ihres Kirchenkreises finden Sie die Aktivitäten, die in Ihrer Region stattfinden. Über die landeskirchliche Arbeit mit Kindern informiert: www.akd-ekbo.de/arbeit-mit-kindern/

 

[2] Der Gemeindekirchenrat erbittet Ihre Spende für Asyl in der Kirche.

 

Dafür bitten wir um Ihre Kollekte.

Wir danken für die Kollekten der vergangenen Gottesdienste.

 

Die Kontonummer der Gemeinde lautet:

 

IBAN: DE 3152 0604 1000 0390 9808
Zum Kopieren: DE31520604100003909808

Kontoinhaberin:
Ev. Patmos-Gemeinde, Berlin-Steglitz

Bleiben Sie behütet in der kommenden Woche.

Ihre Patmos-Gemeinde 

Letzte Änderung am: 16.01.2021