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31.01.2021 | B'reschit bzw. Im Anfang

Gottesdienst für ZuHause

Hier liegt der Gottesdienstzettel für Sie bereit ... hier der PatmosPredigtPodcast.

 

Einladung zum Gottesdienst zu Hause 31. Januar 2021

#jüdisch beziehungsweise christlich – näher als du denkst
Predigtreihe zu 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
1. Folge: Am Anfang war das Wort
1. Buch Mose 1 und Johannes 1

Bereiten Sie für sich einen Ort vor, wo Sie den Gottesdienst feiern wollen, am Tisch oder auf dem Sofa oder einem Sessel mit Blick aus dem Fenster. Wählen Sie einen Ort, wo Sie zur Ruhe kommen. Legen Sie eine Kerze zum Anzünden und eine Bibel bereit. Vielleicht mögen sie die Lieder singen? Die Predigt können Sie lesen oder auch als Podcast über unsere Internetseite www.patmos-gemeinde.de hören. Wenn Sie alles vorbereitet haben, beginnen Sie:

Willkommen im Gottesdienst!

Im Namen des einen Gottes,
des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen

Am Anfang
Ganz am Anfang
Als alles noch dunkel war,
sprach Gott, es werde Licht.
Und es ward Licht.

Zünden Sie jetzt die Kerze an.

Am Anfang
Als alles noch lautlos war,
war das Wort bei Gott
Und was Gott war, war im Wort.

Öffnen Sie die Bibel und legen Sie auf den Tisch

Als die Zeit erfüllt war,
sandte Gott seinen Einzigen.
Er kam zu uns.
Er wurde einer von uns.

Segnen Sie sich mit dem Kreuzzeichen.

Lasst uns beten:

Gott, manchmal weiß ich nicht,
was richtig ist oder falsch,
woran ich mich orientieren soll.
Ich spüre meine Ungeduld
Und meine Sehnsucht
Und weiß doch,
die Ungewissheit bleibt.
Woran soll ich mich halten?
In der Stille bringe ich vor dich
Was ich auf dem Herzen habe.

Stille

Weise mir, Gott, deinen Weg.
Dass wir dein Wort hören
Und in deiner Wahrheit wandeln.
Amen

Lied: Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht » Melodie » Herkunft

Noten zu Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht

Nach Psalm 86 (Huub Oosterhuis)

Arm und elend bin ich.

Abends spät hämmere ich an deiner Tür,
ich bin dein Freund, ich verlass mich auf dich.
Und auch alle folgenden Tage

rechne ich mit dir.
Ich will leben in Freude, erhebe mein Herz
du hast den Ruf, gut zu sein
zu jedem, der dich anspricht
am Tag seiner Erniedrigung.
Götter schweigen in allen Sprachen,
geben nicht nach, du wohl.
Lehr mich den Weg deiner Tora –
richte mein Herz, mach mich fromm.
Dank für deine Freundschaft,
die mich so ganz einhüllt,
dass du aus dem Abgrund hochholst
meine herumtaumelnde Seele.
Kein Gewalttäter
hat mich überwältigt,
du bist ein goldener Schild.
Erscheine mir. Schenke mir,
was in der Welt nicht sein kann:
dass ich, Nachkomme deiner Sklavin,
dich umarmen darf.

Am Anfang

Gen 1, 1-4a
1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.
2 Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe;
und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser.
3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wird Licht.
4 Und Gott sah, dass das Licht gut war.

Joh 1, 1-18
1 Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.
2 Dasselbe war im Anfang bei Gott.
3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht,
was gemacht ist.
4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen.

6 Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hieß Johannes.
7 Der kam zum Zeugnis, damit er von dem Licht zeuge, auf dass alle durch ihn glaubten.
8 Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.
9 Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet,
die in diese Welt kommen.
10 Es war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht;
und die Welt erkannte es nicht.

11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.
12 Wie viele ihn aber aufnahmen,
denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden:
denen, die an seinen Namen glauben,
13 die nicht aus menschlichem Geblüt
noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes,
sondern aus Gott geboren sind.

4 Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns,
und wir sahen seine Herrlichkeit,
eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater,
voller Gnade und Wahrheit.
15 Johannes zeugt von ihm und ruft:
Dieser war es, von dem ich gesagt habe:
Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist;
denn er war eher als ich.
16 Von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade.
17 Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben;
die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.
18 Niemand hat Gott je gesehen;
der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Schoß ist, der hat es verkündigt.

#jüdisch beziehungsweise christlich

Am Anfang war das Wort. Das Wort Gottes. Aufgeschrieben in der Schrift, der Heiligen Schrift, dem Buch der Bücher für Juden und Christen. Die Juden lesen die fünf Bücher Mose im Synagogengottesdienst in einem Jahr von Anfang bis Ende. Es werden keine Texte ausgelassen. Und am Ende, wenn das Volk Israel vor dem Einzug ins gelobte Land steht, beginnt die Lesung von vorn. Aufgeschrieben sind die Worte in Schriftrollen, den Torarollen, auf altem Pergament – immer noch mit der Hand geschrieben, wertvolle Rollen, umhüllt mit kostbarem Stoff zum Schutz und aufbewahrt im Toraschrein, einem Schrank für die Torarollen. Gelesen wird die Tora auf hebräisch. Und am Fest der Tora-Freude „Simchat Tora“ im Herbst werden die Schriftrollen in sieben Prozessionen durch die Synagoge getragen. Die Gemeindeglieder tanzen und singen dabei, es gibt Bonbonregen für Kinder und Erwachsene. Ausdruck der Freude über das Wort, das Gott ihnen gegeben hat. Und dann beginnt die Lesung von vorn.

PatmosPredigtPodcast | #beziehungsweise jüdisch und christlich | 31.01.2021

"Im Anfang war das Wort" :: Mose 1 & Johannes 1

Predigt

Sarah seufzte. Eigentlich interessierte sie sich nicht für Geschichte. Aber nun sollte sie etwas über die Anfänge des Glaubens bei Juden und Christen herausfinden. Glauben hatte für sie nur wenig mit Geschichte zu tun. Viel mehr mit ihrem Gefühl. Das Gefühl in Gott geborgen zu sein, auch wenn alles um sie herum dunkel und chaotisch war. Es war das Versprechen einer Liebe. Sie brachte Licht und Ordnung in ihr Leben. Wie die Liebe des Vaters. Dabei hatte sich ihr Vater nie um sie gekümmert. Um so schöner war es für Sarah, nun einen Vater im Himmel zu haben. Seine Liebe überwältigte sie.

So wie ihr Glauben auch eine Befreiung war. Endlich angenommen. Geliebt. Bedingungslos. Der Anfang ihres neuen Lebens mit Christus. Sie hatte es im Johannes-Evangelium immer wieder gelesen. Dieser Anfang wurde ihr zum Bekenntnis. Sie konnte es auswendig. Ihr Glaubensbekenntnis.

Von Anfang an gab es den,
der das Wort ist.
Er das Wort, gehörte zu Gott.
Und er, das Wort, war Gott in allem gleich.
Dieses Wort gehörte von Anfang an zu Gott.
Durch das Wort wurde alles geschaffen.
Und nichts, das geschaffen ist,
ist ohne dieses Wort entstanden.
Er, das Wort, war zugleich das Leben in Person.
Und dieses Leben bedeutete das Licht für die Menschen.
Das Licht leuchtet in die Dunkelheit,
und die Dunkelheit konnte es nicht überwältigen.

Da war es wieder, das Wort. Das Wort Gottes. Von Anfang an da. Als Gott Himmel und Erde schuf. Und dieses Wort war Gott gleich, gehörte zu Gott. Mit diesem Wort schuf Gott Himmel und Erde und alles, was es gab. Mit diesem Wort kam Licht in die Dunkelheit.

Er, der das Wort ist, war das wahre Licht.
Er ist in diese Welt gekommen
und leuchtet für alle Menschen.

Das Wort war nicht nur gesprochen, sondern bekam Gestalt. Wurde Person. Und von dieser Person hieß es:

Er, das Wort, war schon immer in dieser Welt.
Diese Welt ist ja durch ihn entstanden.
Aber sie erkannte ihn nicht.

Und dann der Satz, der ihr so wichtig war:

Aber wer sich ihm öffnete,
denen verlieh er das Recht,
Kinder Gottes zu werden.

Wer sich diesem Wort öffnete, wurde Gottes Kind.
Das galt ihr, die wie so viele andere nicht zum Volk Gottes durch Geburt gehörte. Israel, die Juden, das war Gottes Augapfel, Gottes geliebtes Kind. Und im jüdischen Volk wohnte Gott. Gott ging mit seinem Volk, war bei ihm, wohnte unter ihnen, wenn sie in Gefangenschaft waren. Und zog mit ihnen in die Freiheit aus Ägypten ins gelobte Land, aus der Gefangenschaft in Babylon zum Zion nach Jerusalem. Und das Aufregende war: Gott beschränkte seine Liebe nicht auf Israel. Sondern in diesem Wort wandte er sich allen Menschen zu. So erzählte es Johannes.

Er, das Wort wurde ein Mensch.
Er lebte bei uns
Und wir sahen seine Herrlichkeit.

Dieses Wort, das von Anfang bei allem dabei war, blieb nicht im Himmel. Nach Johannes und auch nach ihrem Glauben war dieses menschgewordene Wort Jesus, der Christus, der Gesalbte Gottes. Gottes Herrlichkeit war in ihm gegenwärtig, so wie Gott die Menschen nach seinem Bild geschaffen hatte – durch sein Wort – als Mann und Frau.

Gottes Herrlichkeit war in diesem jüdischen Menschen Jesus. In ihm hatte Sarah Gott kennengelernt. Seine Liebe. Seine Gnade. Seine Treue. Sarah seufzte. Auch in seinem Tod, in seinem Sterben am Kreuz war Gottes Herrlichkeit. Das war schwer für sie. Leiden, Trauer und Tod brachte sie nicht mit Gott und seiner Liebe in Verbindung. Und doch: War es nicht Gottes Liebe, die auch das Leid, den Schmerz und den Tod ertrug? So wie Gott aus Liebe mit seinem Volk in die Gefangenschaft ging?

Sie dachte lieber an das Licht, das Gottes schuf, an seine Liebe, in der sich seine Herrlichkeit spiegelte. Und doch war es ihr ein Trost zu wissen: Gott ist da, wo ich nicht weiter weiß, wo nur Dunkelheit und Schmerz sind. Wenn es ihr schlecht ging, dann versuchte Sarah, an diesen Trost zu denken: Gott ist da, auch wenn ich mich verlassen fühle. Durch Jesus habe ich ihn kennengelernt.

Und dann musste Sarah lächeln:

Denn auch das hatte sie erfahren. Aus Dunkelheit und Tod heraus war Neues entstanden. Die Zugehörigkeit zur Gemeinde, ihr Bekenntnis zum Glauben. Wie ihr Weg weiter gehen würde? Sarah wusste es nicht. Die Traurigkeit und die Angst waren nicht vorbei, aber dann war da auch wieder dieses Licht. Es leuchtete in die Dunkelheit. Und die Dunkelheit hatte es nicht überwunden.

Gott gab uns Atem | Melodie aus eingesungen.de

2 Gott gab uns Ohren, damit wir hören. Er gab uns Worte, dass wir verstehn. Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön. Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön.

3 Gott gab uns Hände, damit wir handeln. Er gab uns Füße, dass wir fest stehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln. Wir können neu ins Leben gehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln. Wir können neu ins Leben gehn.

 

Fürbitte

Gott, du Quelle des Lichts
Mitten im Dunkel erleben wir manchmal
Augenblicke voll Glück und Erfüllung
Und wir spüren deine Wärme
Im Licht der Kerze
Im Lächeln eines Menschen.

Wir bitten dich:
Lass uns von deiner Wärme zehren,
wenn Dunkelheit und Kälte sich um uns ausbreiten.
Schick die Strahlen deines Lichts auch in unsere Dunkelheit.

Gott, manchmal spüren wir deine Liebe – überwältigend
In der Freude eines Kindes
In einem guten Gespräch
in vorbehaltloser Annahme.

Wir bitten dich,
lass uns von deiner Liebe zehren,
wenn uns die Liebe fehlt.
Schick die Strahlen deines Lichts auch in unsere Dunkelheit.

Gott, du Quelle des Lichts,
aus deinem Wort schöpfen wir Kraft für den Alltag.
Die Zeichen deiner Wärme, Macht und Liebe
beflügeln und erhellen uns,
wenn unsere Wege mühsam und dunkel werden.

Zu dir, Licht unseres Lebens, beten wir:

Vaterunser im Himmel
Geheiligt werde dein Name
Dein Reich komme
Dein Wille geschehe
Wie Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
Und vergib uns unsere Schuld
Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
Und führe uns nicht in Versuchung
Sondern erlöse uns von dem Bösen
Denn dein ist das Reich und die Herrlichkeit in Ewigkeit Amen

Segen

Vielleicht mögen Sie sich selbst den Segen zusprechen – mit einer Geste oder Berührung.
Traditionell ist das Kreuzzeichen. Auch Martin Luther hat es praktiziert. Sie können sich auch selbst die Hand auflegen. Wir tun dies oft unwillkürlich im Alltag: Legen die Hand auf die Brust oder den Bauch oder die Stirn oder die Oberschenkel. Es sind Selbstberührungen, die beruhigen, Schmerzen lindern oder einfach Halt geben.

Sprechen Sie die Segensworte laut oder in Gedanken:

Gottes Licht leuchte mir.
Gott schütze mich.
Gott segne mich auf meinem Weg.
Amen

 

Im Gottesdienst von heute würden nachfolgende Kollekten gesammelt.
Vielleicht möchten Sie noch eine Kollekte geben?

Am Sonntag, 31. Januar 2021 bittet die Landeskirche für ...

[1] die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e. V.

In diesen Tagen denken wir in besonderer Weise an die Opfer der nationalsozialistischen Gewalt.

Die Freiwilligen von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste setzen mit ihrer Arbeit jeden Tag Zeichen der Verständigung über die Gräben der Vergangenheit hinweg. Sie arbeiten mit Überlebenden des Holocaust, setzen sich für Benachteiligte ein, arbeiten mit Menschen mit Behinderungen und in der politischen Bildung. In ihrem Freiwilligendienst wird die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft täglich und tätig erfahrbar. Bitte unterstützen Sie diese Arbeit und ermöglichen einen Freiwilligendienst, der Zukunft ermöglicht. Siehe auch ...

 

[2] Der Gemeindekirchenrat erbittet Ihre Spende für die Kirchenmusik.

 

Dafür bitten wir um Ihre Kollekte.

Wir danken für die Kollekten der vergangenen Gottesdienste.

 

Die Kontonummer der Gemeinde lautet:

 

IBAN: DE 3152 0604 1000 0390 9808
Zum Kopieren: DE31520604100003909808

Kontoinhaberin:
Ev. Patmos-Gemeinde, Berlin-Steglitz

Bleiben Sie behütet in der kommenden Woche.

Ihre Patmos-Gemeinde 

Letzte Änderung am: 03.04.2021